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Freitag, 3. Mai 2013

Episode #39: DER DIALOG (USA 1974) & BERBERIAN SOUND STUDIO (GB 2012)

Als Gast begrüßt der olle Lohmi diese Woche Kinokenner-Journalist-Projektionist-Festival-Co-Organisator-Tausendsassa Tobias Sunderdiek. Wir hören gemeinsam genau hin und sprechen über Kinofilme, in denen Sound eine besonders wichtige Rolle spielt. Dazu fühlen wir einem oft übersehenen Klassiker des New Hollywood Cinema der 70er Jahre auf den Zahn: Francis Ford Coppolas Der Dialog (OT: The Conversation). Anschließend begeben wir uns in ein italienisches Tonstudio anno 1976 und belauschen Toby Jones als Gilderoy in Berberian Sound Studio (Deutscher Kinostart: 13. Juni 2013) dabei, wie er gruselige Grausamkeiten auf der Leinwand vertont. Zu letzterem Film von Peter Strickland bleiben wir auch weitgehend spoilerfrei - großes Indianerehrenwort.

Tobias hat eine Tonne(!) Filme im Gepäck. Im epischen Intro sprechen wir über [Amazon-Links] Die Augen der Laura Mars (1978), Broken Circle (2013), Computer Chess (2013), ¡No! (2012), Slow Burn - Verführerische Falle (2005), Santa Sangre (1989), Killing Them Softly (2012), Die chinesische Faust (2012), Der Killer von Wien (1971) und Saiten des Lebens (2012).

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Donnerstag, 21. März 2013

Episode #33: Memento (USA 2000) & Irreversibel (F 2002)

Von hinten nach vorn, von oben nach unten, und dazu drehen wir uns im Kreis. Es geht natürlich um zwei der beliebtesten Filme der jüngeren Zeit, die sich des erzählerischen Gimmicks bedienen, ihre Geschichte von hinten aufzurollen: Christopher Nolans Zweitlingswerk Memento und Gaspar Noés meisterhaftes Festival der guten Laune, Irréversible.

Film- und Fernsehtipps en masse im Intro. Erwähnung finden [Amazon-Links] Kommissarin Lund - Staffel 3 (2012), Tatort - Willkommen in Hamburg (2013), Viel Lärm um Nichts (1993), Kill Zone (2005), Batman: The Dark Knight Returns Teil 1 (2012), Percy Jackson - Diebe im Olymp (2010) und Das Kind (2012).

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Montag, 4. März 2013

Episode #31: Steampunk Galore!

Knarzen, Knacken, Rattern, Zischen Dampfen - Steampunk kann so Vieles sein und dennoch gibt es immer noch viel zu wenige Podcasts darüber. Wir gleichen dieses popkulturelle Defizit aus und widmen uns in dieser Woche filmischen Werken, die eine Brücke schlagen zwischen dem prä-industriellen Zeitalter und heutiger Moderne und dabei tief in die Science Fiction-Fantasy Grabbelkiste greifen. Wir widmen uns Hits (20.000 Meilen unter dem Meer, USA 1954), so-lala-Filmen (Steamboy, J 2004), und auch so manchem Flop (Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen, USA 2003) und gehen der Faszination, die dieses Subgenre auf viele Menschen ausübt, auf den Grund. Naja, wir versuchen's zumindest. Und zugegebenermaßen hat auch nur einer von uns wirklich Ahnung von diesem Thema. Wer es ist, findet ihr beim Zuhören schnell heraus. Ähem...

Sieben(!) halbwegs aktuelle Film-Leckerlis im Intro gibt es außerdem. Diese sind [Amazon-Links] James Bond 007: Skyfall (2012), Die Halbstarken (1956), The Imposter (2012), The Expendables 2 (2012), Die tollen Abenteuer des Monsieur L. (1965), Vertigo (1958) und Die Muppets (2012).

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Freitag, 1. Februar 2013

Episode #27: Wenn die Gondeln Trauer tragen (GB/I 1973) & Antichrist (DK 2009)

In dieser Woche hilft mir der gute olle Bartel von der Multiplen Filmstörung dabei, einen Klassiker des Psychothrillers zu sezieren. Wir sprechen über Don't Look Now (Wenn die Gondeln Trauer tragen), Nicolas Roegs phantasmagorischen Bildstrudel über ein Paar (Donald Sutherland und Julie Christie), das durch den Tod der gemeinsamen Tochter mehr oder weniger in den Wahnsinn getrieben wird. Anschließend therapieren sich Charlotte Gainsbourg und Willem Dafoe in Eigenregie und mit schmerzhaften Folgen - in Lars von Triers Antichrist. Zwei kontroverse Psychohorror-Meisterwerke über Verlust und Wahnsinn. Zu harter Tobak für einen gemütliche Podcast? Ach was, Nonsens!

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Donnerstag, 17. Januar 2013

Episode #26: Django Unchained (USA 2012)

Zum deutschen Kinostart von Django Unchained gibt es auch bei uns in dieser Woche kein anderes Thema als, äh, Django Unchained. Wird der Retro-Neo-Postmodern-Sonstwas-Western von Quentin Tarantino den Erwartungen gerecht oder sollte man sich auf eine Enttäuschung epochalen Ausmaßes gefasst machen? Wir sprechen im ersten Teil der Episode spoiler-frei und im späteren Verlauf dieses Podcasts - nach deutlicher Vorwarnung - very spoilerific über QTs neuesten Streich. Und das geschlagene 90+ Minuten lang. Und ihr dachtet schon, Django Unchained sei viel zu lang? Ha!

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Für alle Nostalgiker - noch mehr Bahnhofskino Tarantino-Gelaber:

Quelle: The Weinstein Company

Mittwoch, 16. Januar 2013

Spartan (D/USA 2004) ...verdient eine zweite Chance

Es dauerte Jahre, bis sich ein deutscher Verleih dazu herabließ, David Mamets fantastischen Thriller Spartan auf das hiesige Publikum los zu lassen. Leider war dem Film keine Premiere im Lichtspielhaus vergönnt und so fand er sich hierzulande irgendwann mitsamt einem generischen Cover in der Action & Thriller-Ecke eurer Lieblingsvideothek und/oder in der Grabbelkiste des örtlichen Elektronikfachmarkts wieder. War man vielleicht von den US-Einspielergebnissen enttäuscht oder hat der deutsche Co-Produzent ApolloMedia nur mal schnell steuerpflichtige Gelder ins Ausland gekarrt ohne das Verlangen, uns den Film auch zu zeigen? Egal. Die Blu-Ray Premiere dieses zu Unrecht missachteten Thrillers rechtfertigt einen kurzen Blick zurück auf Val Kilmers finest hour seit dem Die Insel des Dr. Moreau-Remake.


US-Poster. Quelle: Warner

Wie von Autor-Regiesseur Mamet (Glengarry Glen Ross, House of Games) nicht anders zu erwarten, präsentiert er uns auch in Spartan in Sprechgesang vorgetragene, geschliffene Dialoge, die man im Kino immer seltener findet. Und welche Story erzählen uns diese? Kilmer spielt Special Agent Scott, den Mann fürs Grobe, der ein FBI-Team bei der Suche nach der entführten Tochter eines hochrangigen (ähem, sehr hochrangigen) Staatsabgeordneten unterstützen soll. Ihm zur Seite steht der junge Agent Curtis (Derek Luke) und ein Team aus Entführungs- und Spionagespezialisten. Doch schon kurz nach Beginn der Jagd auf die Übeltäter gerät Scotts Bild der Situation ins Wanken, Motive seiner Mitspieler werden unklarer und die Unterscheidung zwischen Schwarz und Weiß, Gut und Böse immer schwieriger.

Wenn sich das jetzt alles sehr schwammig und nach der Handlung eines jeden zweiten Politkrimis anhört, so ist das beabsichtigt. Spartan beginnt auf narrativer Ebene überraschend konventionell. Mamet bedient sich fast schon stereotypischer Plotelemente neuerer Thriller wie Das Schweigen der Lämmer (1991) und seines eigenen Films Homicide (1991). Nicht so sehr die Prämisse dieses Streifens ist aber bemerkenswert als vielmehr die unkonventionellen, zwielichtigen Charaktere und deren chiffrierte Lingo. Letztere ist anfangs überwiegend kryptisch und gibt Details des Plots nur langsam preis. Wer genau wurde entführt? Wer will Nutzen aus der Entführung schlagen und wer weiß mehr als er vorgibt? Ach ja, und wer genau ist dieser einsame Wolf Scott eigentlich? Mamet spielt mit der Ungewissheit des Zuschauers und überrascht immer wieder mit neuen Fakten und Sprüngen in der Handlung, die einem wiederholt den Atem rauben. Perfide ist wohl das beste Wort, um sein Drehbuch zu beschreiben und das Sehvergnügen am Film ist wohl überwiegend davon abhängig, ob man auch an früheren, atmosphärisch ähnlichen Werken des Auteurs wie State and Main (2000) und seinem preisgekrönten Drehbuch für Glengarry Glen Ross (1992) Freude hatte. Mamet bleibt sich selbst treu und hat trotzdem mit Spartan einen Thriller geschaffen, der seine sprachliche und inszenatorische Brillanz auch einem breiten Publikum zu vermitteln mag.

Derek Luke und Val Kilmer. Quelle: Warner

Nun ja, gemessen am finanziellen Erfolg war's wohl wieder ein Schlag ins Wasser für den Regisseur. Aber seit wann sagen denn Einspielergebnisse etwas über die Qualität eines Films aus? Spartan ist ein intelligenter, brillant besetzter Actionthriller, dessen kleine Brüche in der Logik von einem treibenden Soundtrack und sorgsam komponierten Scope-Bildern problemlos überspielt werden. Die Darsteller sind allesamt hervorragend. Bahnhofskino-Liebling Val Kilmer weiß als bärbeißiger Tough Guy wie gewohnt zu überzeugen, Luke vermittelt in seiner Rolle genau die richtige Balance zwischen Professionalität und Unsicherheit, um uns als Identifikationsfigur in diesem Netz aus Intrigen zu dienen. William H. Macy, ein Stammschauspieler im Mamet-Ensemble, ist gewohnt hervorragend und Ed O'Neill schüttelt als griesgrämiger Abhörprofi Burch selbst letzte Spuren seiner Al Bundy-Ära ab.

Fazit: Good stuff. Angucken!

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Episode #23: Cry-Baby (USA 1990) & Excision (USA 2012)

Die letzte Episode unseres Podcast vor den Feiertagen, und dafür haben wir zwei ganz besondere Leckerli aus dem DVD-Regal gekramt. Cry-Baby (1990), ein zuckersüßes Fifties-Musical vom Sleaze-Großmeister John Waters mit einer Besetzung für die Ewigkeit: Johnny Depp, Traci Lords, Joe Dallesandro, Iggy Pop, Ricky, Lake, Willem Dafoe und Bahnhofskino-Liebling Susan Tyrrell. Außerdem sprechen wir über einen Publikumshit des vergangenen Fantasy Filmfests, der im Januar 2013 auch in den deutschen Otto-Normal-Filmgucker-Kinos zu bestaunen ist. Das Debüt des immer noch fast gänzlich unbekannten Richard Bates, Excision (2012), mit - oha! - ebenfalls einer Traumbesetzung und John Waters und Traci Lords in Nebenrollen. Da schließt sich der Kreis. Außerdem beantworten wir Feedback und verlieren uns in Nebensächlichkeiten. Das Übliche eben, was ihr bereits von uns kennt.

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Mittwoch, 12. Dezember 2012

Episode #22: Gnadenlos überschätzte Filme

Wir teilen in dieser vorweihnachtlichen Woche unsere Gedanken zu heftigst verehrten Filmen (oder gar *trommelwirbel* Meisterwerken!) mit euch, die wir für gnadenlos überschätzt halten. Dass "überschätzt" nicht gleichbedeutend ist mit "mies", soll dabei gleich zu Beginn mal klar sein. Und somit versuchen wir uns denn auch an etwas differenzierterer Kritik als ihr das von irgendwelchen Nerd-Troll-Foren ("Yo dude, Casablanca sucks ASS!") gewohnt seid. Wir hatten eine Menge diskussionsfreudigen Spaß bei der Aufnahme unseres Podcast und hoffen wie immer, dass es euch beim Lauschen ähnlich geht. Aufgrund ihrer epischen Länge von über zwei Stunden - ein neuer Rekord ...mal wieder - ist diese Episode unseres Bahnhofscasts übrigens auch für längere Bahn- und Autofahrten geeignet. Sit back, relax, enjoy.

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Ob FORREST GUMP auch Erwähnung (oder gar Gnade) bei uns findet? Quelle: funnyjunk.com

Freitag, 30. November 2012

Episode #21: Freaks (USA 1931) & Mad Circus - Eine Ballade von Liebe und Tod (ESP 2010)

You dirty... slimy... FREAKS!

Nein, nicht ihr, sondern natürlich die Protagonisten unseres gleichnamigen Filmes Numero Uno im dieswöchigen Podcast sind gemeint. Wir sprechen über einen der großen Klassiker des Horrorfilms, Tod Brownings Freaks - Missgestaltete aus dem Jahr 1932. Anschließend widmen wir uns einem weiteren bedeutenden Auteur des fantastischen Films - Alex de la Iglesia. Mad Circus - Eine Ballade von Liebe und Tod (Balada Triste de Trompeta) erzählt die fast schon rührende Geschichte einer Dreiecksbeziehung im Gewand eines auf Hochglanz polierten Exploitation-Films. Klingt nach einer Menge Spaß? Wir verraten euch, ob dem so ist. Vorher 20 Minuten wirre Gedanken zu Wong Kar-Wai, Hugh Grant, denglischen Titeln für französische Filme, und einem John Lennon-BioPic. Enjoy!

Seid ihr mitteilungsfreudig? eMails bitte an patrick@bahnhofskino.com, postet Kommentare ins Blog oder auf unserer Facebookseite. Merci vielmals!

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Freitag, 2. November 2012

Episode #17: Halloween (USA 1978) & Calvaire (B 2004)

We are back, Baby! Unsere kleine Zwangspause von einem Monat ist vorüber und wir starten durch mit einem echten Knaller.

John Carpenter oder Fabrice du Welz? Die Nacht des Grauens oder Tortur des Wahnsinns? Gemütlicher Oldschool-Slasher oder ambitionierter Psychoterror? Kürbiskuchen oder belgische Waffeln? Wir lassen euch die Wahl und sprechen gerade mal drei Tage nach Halloween - also fast noch pünktlich - über zwei ganz unterschiedliche Horrorfilme - Halloween (1978) und Calvaire (2004).

Danke an alle, die uns ihre Filmwünsche für die dieswöchige Episode unterbreitet haben, insbesondere an unsere Zuhörer Mirco und Daniel für die Gewinnervorschläge. Und als kleiner Trost an alle, deren Einreichungen wir diesmal nicht berücksichtigen konnten: es wird nicht der letzte Wunschkonzert-Podcast in diesem Blog sein.

Ein 4-Disc rundum-glücklich-Special-Edition-DVD-Set von Peter Jacksons kriminell unterschätztem The Frighteners (1996) geht an Christopher aus Neheim. Herzlichen fucking Glückwunsch!

P.S.: Ich behaupte einfach mal dummerweise im Laufe dieser Episode, dass es nur fünf Halloween-Sequels gibt... dabei sind es sieben(!). Pardonnez-moi :-/

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Mittwoch, 24. Oktober 2012

Bonus Episode #5: Unser *ähem!* cineastischer Oktober 2012

Oh wie sehr freue ich mich darauf, ab nächster Woche endlich wieder regelmäßig mit meinem liebsten Co-Host Daniel über filmische Mach- und Meisterwerke von Sleaze bis Arthouse podcast-technisch zu schwadronieren. Als kleinen Appetitanreger auf The Return of the Bahnhofskino Podcast Anfang November palavern wir improvisierterweise über ein gutes Dutzend mehr oder weniger aktuelle Filme, die uns im Oktober erfreut haben.

Nicht vergessen: ein paar Tage lang habt ihr noch die Chance, uns Vorschläge für unser Hörerwunsch Halloween Podcast Special zu senden (an patrick@bahnhofskino.com, als Kommentar im Blog oder besucht uns beim Farcebook).

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Mittwoch, 3. Oktober 2012

Bonus Episode #4: US-Fernsehserien und so...


Es ist Zeit für eine Bonus-Bahnhofscast (BoBaCa) vor einer kleinen Babypause von zwei, drei Wochen. Zuvor lassen Daniel und ich das Genrekino mal für ein Stündchen links liegen (schaaade!) und teilen unsere Gedanken zu einigen TV-Perlen der letzten Jahre mit euch (juhuu!): The Sopranos (1999-2007), Breaking Bad (2008-2013), Sons of Anarchy (seit 2008), Die Simpsons (seit 1989), Dexter (seit 2006). Und wir sinnieren am Beispiel von Friends (1994-2004) über die Frage, wann eine Serie ihr natürliches Haltbarkeitsdatum überschreitet und beginnt, unangenehm zu miefen. Sobald mein geschätzter Co-Host seine Studien erfolgreich beendet hat und ich endlich weiß, wie man einen Säugling windelt und sich blitzschnell vor Urinfontänen duckt, geht es im November absolut kinderfreundlich, politisch korrekt und weichgespült weiter.

Just kidding.

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Um die Wartezeit bis zur nächsten Episode zu überbrücken, hört doch mal in eine unserer früheren Episoden rein oder postet euren Vorschlag für unser Halloween Podcast-Spektakel Extraordinaire an die Facebook-Pinwand.

Donnerstag, 13. September 2012

Bonus Episode #3: The Cabin in the Woods (USA 2012) Motzfest--- äh, Podcast

Als ob ich nicht vor ein paar Tagen bereits mit meinem mehr oder weniger (eher mehr) aussagekräftigen Review zum Film alles gesagt hätte, zwang mich mein geschätzter Co-Host Daniel nun unter Androhung körperlicher Gewalt und einem Paranormal Activity-Marathon zur Aufnahme dieser Sonderausgabe unseres Podcast. Hey, ich mag Buffy... irgendwie. The Avengers war auch nicht sooo schlecht... irgendwie. Ich verzeihe Joss Whedon sogar Alien: Die Wiedergeburt. Ich bin gar nicht so streng. Aber gehe ich mit Cabbin in da Woodz zu hart ins Gericht nur weil ich das Genrekino zu sehr liebe und respektiere? Oder habe ich den Film nur missverstanden und muss ihn mir von Daniel erklären lassen? (dafür hat er ja ein Talent) Was denkt ihr? Lasst es mich unter patrick@bahnhofskino.com wissen. Viel Spaß mit unserem Podcast - aber Vorsicht: ***SPOILERS GALORE!***

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Montag, 10. September 2012

The Cabin in the Woods (USA 2012) Kritik

No spoilers, no worries.

Ich stelle mich der Herausforderung eines kurzen, kritischen Reviews von The Cabin in the Woods, ohne wirklich etwas über die Handlung zu verraten oder ins Detail darüber zu gehen, was so widerlich an dem Film ist. Seid ihr bereit?


Quelle: Lionsgate UK Poster für The Cabin in the Woods

Rudimentäres zum Plot: fünf Freunde (u.a. Chris Thor Hemsworth) brechen zu einem Trip in die Wälder auf, wo sie in der titelgebenden Hütte ein Wochenende voller Sex, Kifferei und French Kissing mit ausgestopften Tierköpfen verbringen möchten. Die Protagonisten bedienen jedes Horrorfilmklischee und könntem einem beliebigen Teil von Freitag den 13. entsprungen sein. Doch es gibt einen Twist, denn: die Dinge sind nicht wie sie scheinen. Muahahaa!

Weder zur Handlung noch zu den Charakteren oder deren Besetzung sei mehr gesagt, denn niemand soll später behaupten können, ich habe habe hier zu viel verraten.

Um es kurz zu machen: The Cabin in the Woods ist das seelenlose Monster eines Films, der uns mit postmoderner Aufgeklärtheit und Klugscheißerei davon überzeugen will, dass sich hinter seiner unattraktiven Fassade etwas weniger Hässliches verbirgt. Die Filmemacher, Fanboy-Darlings Drew Goddard (Autor des von mir geschätzten Cloverfield und Episoden von Buffy, Angel und Lost) und Joss Whedon (Serenity, The Avengers) möchten mehr oder weniger lieb gewonnene Genrestandards auf den Kopf stellen und zerpflücken. Nachdem uns ein Meister des Genres wie Wes Craven mit New Nightmare (1994) und Scream (1996) bereits zwei mal gezeigt hat, das selbstreflektierter Grusel gepaart mit Satire recht gut funktionieren kann, stellt sich unweigerlich die Frage, was denn ach-so-neu und ach-so-innovativ an Cabin in the Woods ist, der sich selbiges zur Aufgabe macht.

Die Antwort: wenig bis gar nichts.

Ein Wolf - ein Mädchen - zwei Zungen... die amüsanteste und sinnfreieste Szene von The Cabin in the Woods gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Filmemacher ihr Herz vielleicht doch am rechten Fleck haben. Quelle: Lionsgate

Leider ist selbst meine Wenigkeit, der seit zwei Jahrzehnten durch vielfältige Horrorkost ordentlich genährte und vorgebildete Liebhaber blutig-morbider Filmkunst, dem Streifen beinahe auf den Leim gegangen. The Cabin in the Woods bietet 90 Minuten leere Kalorien und instant gratification (ein schönes englisches Wort, für das mir kein gleichsam schönes deutsches Pendant einfällt) für alle, die sich einen netten Kinoabend wünschen und auch mal einen "Horrorfilm" sehen wollen, in den man die ansonsten schreckhafte Freundin mitschleppen kann. Es knallt, zischt, sprüht und dampft und (huii!) da ist 'ne Anspielung auf Hellraiser und (oha!) Tanz der Teufel und (hey!) Freitag der 13. und (supi!) Ringu und, und, und... Was ein Spaß! Endlich streichelt mal jemand dem alternden Nerd in mir den Bauch und bereitet mir das wohlige Gefühl, ein bisschen kenntnisreicher im Genrekino zu sein als die Teenager hinter mir, die im dunklen Kinosaal einfach nur im Wechsel kreischen und fummeln möchten. Zurück bleibt aber nach dem Abspann nur heiße Luft und die bittere Erkenntnis, dass zwei Filmemacher mit zielsicherem Zynismus und ohne Liebe zum Horrorgenre einen Mischmasch geköchelt haben, der weder Komödie noch echter Grusel und noch nicht einmal Buffy die kleine Vampirjägerin ist.

Cabin ist das Popkultur kotzende Scheißemonster aus Dogma, das schlauer sein will als der Zuschauer und damit alle Zielgruppen enttäuscht zurücklässt. Jeder spannungsvolle Moment wird sarkastisch-belehrend gebrochen mit "Hey, ist doch nur Spaß!" Jederlei blutiges und spritzendes Gekröse zielt in seiner Darstellung über das richtige Maß an greifbarem Ekel hinaus oder wird amüsiert kommentiert, um ihm jeglichen Schockfaktor zu rauben. Quasi das blutige Äquivalent zum Spielzeugporno Transformers 3. Und humorvolle Augenblicke, die ein Filmemacher mit Talent für das Genre nutzen würden, um den Zuschauer in Sicherheit zu wiegen und ihm den Teppich unter den Füßen zu entreißen, verpuffen inmitten einer muffigen Wolke abgedroschener Zitate und Furzwitzen auf Adam Sandler-Niveau.

Es bleibt ein Film zweier mächtiger, aber unwissender Hollywood-Gestalten, der so gerne schlauer sein will als wir und in die Vokuhilas aller echten Horrorfans dieser Welt spuckt, ohne dass diese es merken. Mission erfüllt - zumindest, wenn man sich dieser Tage durch einschlägige Foren und Blogs liest. Wenn man etwas genauer hinguckt, ist der Goddard-Whedon-Nonsens dann aber eben doch nur Scary Movie mit Thor darin. Ärgerlich.

Mittwoch, 29. August 2012

Episode #12: Quentin Tarantino von A bis Z (Teil 2) - Kill Bill (2003/2004) meets Death Proof (2007) meets Inglorious Basterds (2009)

Endlich, verdammt! Technischen Problemen, Zeitmangel und großer Müdigkeit zum Trotz haben wir es geschafft, die zwölfte Episode unseres Podcasts fertig zu stellen. Wir versprechen Besserung nächste Woche, vor allem betreffend mangelnder Konzentration und nervigen Tonproblemen. *seufz!* Danke für euer Verständnis.

Teil Deux-Zwo-Due-Two-Zwei unserer Quentin Tarantino Retrospektive beschäftigt sich weitgehend respektvoll mit dem Spätwerk des Manns mit dem großen Kinn. Los geht's mit Kill Bill Volume 1 und 2, QTs Hommage an so ziemlich jeden seiner Lieblingswestern und -Samuraifilme der 60er und 70er Jahre. Als ob das als Liebeserklärung ans Kino von anno dazumal nicht reichte, legte er ein paar Jährchen später mit Death Proof eine Ode an die Carsploitation-Streifen der 70er und 80er nach und bescherte der wunderbaren Zoë Bell die verdiente Hauptrolle in diesem, ähem, nicht ganz unproblematischen Film starring Kurt Fucking Stuntman Mike Russell ("unproblematisch" ist mein neues Lieblingswort für Filme, über deren Qualität ich mir noch nicht ganz im Klaren bin). Abschließend geht's um Tarantinos in filmische Bilder gefasste Statement "Dude, ich kann auch Arthouse!": Kein Tarantino-Film seit Pulp Fiction wurde so von den Kritikern und Publikum gefeiert wie Inglorious Basterds - und wir diskutieren, ob die Jubelschreie gerechtfertigt waren. Außerdem ein Blick auf QTs sonstige Projekte seit 2003 und ein vorsichtiger erster Blick Richtung Django Unchained, der uns Weihnachten 2012 erwartet. Viel, viel Programm für eine extra-anstrengende aber unterhaltsame Episode unseres Podcasts!

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Mittwoch, 22. August 2012

DVD-Cover, die nicht zum Film passen Ep. 273: Kung Fu Hustle (2004)


Die glorreich irre Martial Arts-Gangster-Actionkomödie KUNG FU HUSTLE sieht als japanische Special Edition DVD aus wie ein Film von Yasujiro Ozu. DIE REISE NACH TOKIO (1953) starring Stephen Fucking Chow? I don't think so.



Dienstag, 7. August 2012

A Nightmare on Elm Street reloaded (2010) - Remake-Horror unter der Lupe

Die Neuauflage des Wes Craven-Klassikers versinnbildlicht alles, was man mit dem Remake eines Horrorfilms - egal ob 20 oder 30 oder 70 Jahre alt - falsch machen kann. Ich hasse Listen. Ich hasse fast alle Remakes.

Es folgt eine Liste über typische Fehler bei Horrorfilm-Remakes.

"Ich wünschte, Sie hätten mir wenigstens ein cooles Makeup verpasst anstatt dieses Latexpuddings!"

1. Der Regisseur aka The Video Clip Boy Wonder: oh Wow, also Samuel Bayer ist dieser hippe Musikvideo-Regisseur (yeah!), der schon Natalie Imbruglia , Robbie Williams und Justin Timberlake (woah!) in Musikclips eindrucksvoll in Szene setzte (phat!). Natürlich kann er dies ebenso mit einer Ikone des Horrorfilms wie Freddy Krueger tun (damn right!). Immerhin hat Produzent Michael Bay ja schon beim *räusper* großartigen The Texas Chainsaw Massacre Remake von 2003 ähnlich gute Erfahrung mit MTV-Auteur Marcus Nispel gemacht. Gedankengang: Jugendliche lieben Musikvideos >> Jugendliche lieben Slasherfilme >> Jugendliche hassen alle Filme, die älter als fünf Jahre sind >> Jugendliche gucken keine Filme, die vor dem Jahr 2000 entstanden sind, aber lieben zeitgemäße Slasherfilm-Remakes von Musikvideo-Regisseuren.

Yeah, right. Fuck off!


2. Das Remake als Best-of Version des Originals: den Originalfilm einfach nur zu replizieren, liegt zwar schon im Namen des "Remakes". Dass man aber mit ein wenig Intelligenz und Herzblut einem alten Stoff neue Facetten abgewinnen kann, beweisen Filme wie Jonathan Demmes Neuauflage von The Manchurian Candidate (2004) oder John Carpenters The Thing (1982). Bay und Bayer (i.e. die Steigerungsform von Bay) entschieden sich allerdings dafür, ihre Lieblingsmomente aus Nightmare 1984 heraus zu picken und sie 1:1 zu kopieren ...lieblos und ungeachtet der Tatsache, dass ein filmisches Bild vielleicht beim zweiten Mal nicht den gleichen Schockeffekt erzielt wie beim ersten Mal; und dass auch Timing, Musik und Schauspielführung bei so einem Unterfangen eine wichtige Rolle spielen. Andererseits: Produzent und Regisseur gehen offenbar davon aus, dass niemand im Publikum Wes Cravens Originalfilm kennt und daher auch keine Vergleiche anstellt. Weil: siehe letzter Satz von Punkt 1.)


3. Die Effekte - Größer, Lauter, Langweiliger: die Behauptung, dass der 1984er A Nightmare on Elm Street effekttechnisch grandios wäre, ist natürlich albern. Man merkt der Originalversion ihre Low-Budget-Wurzeln deutlich an. Die Entscheidung, Freddys Pizzateig-Visage niemals bei voller Beleuchtung zu zeigen, entspringt zu Teilen Wes Cravens Unzufriedenheit mit den damaligen Makeup-Effekten. Und auch die mühsam an Drahtseilen aufgehängten Krakenarme des Bösewichts oder der Blob, in dem Nancys (Heather Langenkamp) Füße bei der finalen Flucht im Treppenhaus versinken, ist als eher amateurhafter Effekt leicht zu durchschauen. Was will ich damit sagen? DIE EFFEKTE DES ORIGINALFILMS SIND NICHT DER GRUND, WARUM A NIGHTMARE ON ELM STREET EIN KLASSIKER DES HORRORGENRES IST! Lieber Bay und Bayer: uninnovatives CGI, alberne Kameratricks und mehr Gore machen euer Remake weder spannender noch sonstwie besser. Ein guter Spannungsaufbau durch effektvolle Beleuchtung, stimmungsvollen Score und ein solides Drehbuch lässt sich nicht durch computergeneriertes Bling-Bling und akustische Schockeffekte ausgleichen. Bitte noch einmal diesbezüglich die Schulbank drücken!

Déjà vu? Was 1984 funktioniert, schockt in 2010 allemal ...oder?!


4. Unheimlich und Mysteriös vs. "Wir erklären den Zuschauern alles GANZ genau": Weniger talentierte Filmemacher, Marketingleute mit ach-so-toller Zielgruppenkenntnis, Jugendschutzbehörden und verunsicherte Studiobosse haben die unangenehme Eigenart, Filmschurken zu vermenschlichen und zu erklären. Gründe dafür sind vielfältig: a) ein weniger talentierter Filmemacher hat nicht die cojones in der Hose, das unbeschreiblich und unerklärbare(!) Böse rein visuell darzustellen im Vertrauen darauf, dass allein die spannende Inszenierung das Publikum fesselt. Die origin story muss als narrative Krücke herhalten. b) der Zielgruppenforscher informiert die d) Produzenten oder sonstige Geldgeber darüber, dass die Story viel zu konfus, anspruchsvoll oder sonstwie verwirrend für das vermeintliche dumme, junge Publikum des Films sei. Andererseits interessieren sich diese verrückten (crazy!) Teens ja immens für die psychischen Probleme und persönliche Agenda des Bösewichts und würde diesen auch gerne in einem sympathischeren Licht sehen. Also wieso bauen wir nicht einfach 15 Minuten Flashbacks ein und stellen die Frage in den Raum, ob Fred Krueger nicht eigentlich doch ein ganz netter Kerl ist und zu unrecht einen grausamen Feuertod starb. Und c) [die Jugendschutzbehörde] schreit auf, "Tolle Idee! So ist der Typ auch gleich weniger bedrohlich und der Film weniger bedrückend. Damit kriegt ihr auch eine Jugendfreigabe." Immerhin war ja auch ein Meisterwerk wie Alfred Hitchcocks Psycho (1960) nur deswegen so ein Erfolg, weil uns in den abschließenden zehn Minuten des Films ein Psychologe en detail die seelischen Abgründe von Norman Bates erklärte.

Ach ja: ^^Sarkasmus!


5. Laber Rhabarber ist mein letztes und kürzestes No-No-No, an das ich mich hiermit auch halten möchte: effektive Horrorfilm-Bösewichter quatschen uns nicht die Ohren blutig. Konnte sich keiner der Macher von Nightmare anno 2010 daran erinnern, warum die Originalserie qualitativ den Bach herunterging? Weil Freddy nicht aufhören konnte, zu schwafeln und zum König der One-Liner wurde. Man stelle sich Alien (1979) vor mit einem redseligen Außerirdischen? Oder Leatherface, der Shakespeare zitiert. Oder gar Hannibal Lector, der nicht mehr jedes Wort mit Vorsicht wählt sondern babbelt als gäb'sch kei Morgen. Brrrr! Es schaudert mich. Die Filmemacher und der neue Freddy-Darsteller Jackie Earle Haley sind hiermit verurteilt zum Nachsitzen in der Robert Englund School of Fucking Creepy Silence.

Bis dahin gilt: Note Sechs - Setzen!

Freitag, 24. Februar 2012

Julia's Eyes (Los Ojos de Julia, ESP 2010) Live Review - Mal was neues...

Im Bemühen, diesem Blog eine weitere Facette zu verpassen, versucht sich heute euer werter Autor an einer Live-Rezension des spanischen Mysterythrillers Julia's Eyes von Guillem Morales. Ich werde mich dabei bemühen, den Live-Review-Ticker weitgehend Spoiler-frei zu halten. Weder kenne ich Regisseur noch Schauspieler noch Autor des Streifens - insofern ich bin sehr gespannt, was mich erwartet. Los geht's---

Quelle: Amazon.com


0h 04min: ein unglaublich schauriger Prolog. Kaum ein anderer Film, den ich in den letzten Monaten gesehen habe, hat mich gleich zu Beginn so gepackt. Very nice.

0h 8min: So funktioniert aber kein CD-Player ...aaaah, egal.

0h 11min: der unheimliche Nachbar Herr Blasco ängstigt unsere Protagonistin Julia und ihren Mann Isaac bei der Beerdigung ihrer Schwester. Eine 08/15-Szene aus dem kleinen Handbuch des Horrorfilms. Zwischenzeitliche Ernüchterung meinerseits.

0h 13min: huch!

0h 15min: die unheimliche late Katzenlady. Noch so ein Klischee ...seufz!

0h 21min: ein unheimliches Hospital, irre Insassen (nackt!), flackernde Neonröhren, eine Figur im Schatten. Mehr und mehr Klischees. Aber es wirkt. Will heißen: verdammt gruselig.

0h 25min: die Landstraße hinunter auf dem Weg zum Sexhotel. Wuuusch!

0h 31min: "Ich wollte dich nur vor der Wahrheit schützen." - "Welche Wahrheit?" - "Dass es keine Heilung für dich gibt!" Ta-daaa! Streit. Hysterie. Quietschende Reifen. Gute Szene.

0h 36min: Crespulo - cooler Name. Allerdings würde ich einem sinistrem Greis mit diesem Namen nicht in den dunklen Keller folgen wie es Julia tut.

0h 42min: Die Polizei glaubt Julia nicht. Zum Gähnen. Vorhersehbar.

0h 47min: Ehemann verschwunden, die letzte Spur führt in ein ranziges Motel. Ah, das gute alte Motel. Wieder so ein Thriller-Standardmotiv. Was hat das zu bedeuten? Zur Abwechslung mal echte Spannung. Oh nein, schon wieder ein dunkler Keller---

0h 49min: oh wow, das war unerwartet.

0h 56min: dramatischer kann's kaum werden für Julia - dem Wahnsinn nah, allein und gänzlich erblindet. Der mysteriöse Sozialarbeiter Iván hilft ihr sicher... oder?!?

0h 59min: die obligatorische Albtraumszene mit anschließendem Aufwachen - natürlich kreischend und schweißgebadet.



01h 05min: "Iván passt gut auf mich auf..." - wirklich? Irreführung des Zuschauers oder entpuppt sich der nette Pfleger ohne Gesicht am Ende doch noch als Held in strahlend weißer Rüstung für unsere Julia?

01h 13min: Flucht vor dem unbekannten Eindringling durch den Regen. Ist drüben beim lüsternen Nachbarn wirklich sicherer?

01h 17min: das dicke Nachbarsmädel Lía kommt ins Spiel. Noch so eine Figur mit fragwürdigen Motiven. Wem kann Julia trauen?

01h 23min: zwei fette Schocker innerhalb weniger als einer Minute. Eigentlich eher zweieinhalb. Fantastico. Mehr davon!

01h 29min: die Gruselatmosphäre weicht zunehmend einer lupenreinen Horrorthriller-Stimmung (allerdings weitgehend unblutig). Nicht ganz, was ich erwartet hatte, aber durchaus nett.

01h 33min: ausgetrickst und enttarnt. Zeit fürs große Finale.

01h 39min: alten Frauen mit Katzen ist in Thrillern einfach nicht zu trauen. Vorhersehbarer Last-Minute-Twist.

01h 41min: oh igitt!

01h 45min: Lichter aus. Da hat sich jemand ordentlich von Das Schweigen der Lämmer inspirieren lassen.

01h 49min: endet mit mehr blutigem Gekröse als gedacht.

01h 53min: ...und kitschiger als erwartet.

El Fazit: ein schöner Gruselschinken, der am Ende leider etwas weniger hält als er zu Beginn verspricht. Inszenatorisch sehr hübsch gelöst ist Julias Erblindung: mit dem Eintreten dieser zur Halbzeit des Films sieht auch der Zuschauer vorübergehend keine Gesichter mehr. Ansonsten verbrät der Film fast jedes Genrekino-Klischee, was zwischenzeitliches Augenrollen bei mir verursachte, meist aber durchaus für wohlige Suspense und Schockmomente sorgt. Schauspielerisch ist das ganze solide, und sofern man sich nicht an den zahlreichen Löchern im Plot stört - und das tun sowieso nur Spießer - kann man mit Julia's Eyes durchaus Freude haben.

Dienstag, 17. Januar 2012

Gute Remakes VS. schlechte Remakes

An dieser Stelle nur ein leicht diffuser Gedankengang, der mich während meiner heutigen Abendplanung (Verblendung von David Fincher im Kino ansehen) ereilte: sind die zahllosen Remakes der letzten Jahre - insbesondere solche von Horrorfilmen aus den 70er und 80er Jahren - nicht verschmerzbar, wenn es dieser Trend mit sich bringt, dass auch wirklich und tatsächlich und absolut legitime und im klassischen Sinne gute(!) Remakes in Hollywood gedreht werden? Kann man die Existenz neu aufgebratener Versionen von Nightmare on Elm Street, The Thing, Halloween, The Ring, My Bloody Valentine und demnächst gar Total Recall mit Colin fuckin' Farrell und Kate nothin' Beckinsale nicht durch den Trost kompensieren, den Werke wie das exzellente Coen Brothers-Remake True Grit (2010) oder Matt Reeves' ambitionierte Let the Right One In-Neuauflage Let Me In (2010) mit sich bringen?

Quelle: Overture Films

Meine wahrscheinlich unpopuläre Meinung zum Remake-Wahnsinn ist, dass 1. ein gutes Original auch ein noch so schlechtes Plagiat überlebt und weiterhin hohes Ansehen genießt. Und 2. kann ich mit der Existenz eines Dutzend grottenschlechter Copycats leben, solange nur eines davon so makellos wie 3:10 to Yuma Redux (2007, und circa zweieinhalb mal so gut wie das Original) oder die anderen zuvor genannten Streifen ist. Mein Appell an Hollywood: bitte produziert noch mehr durchdachte Remakes mittelmäßiger Originale. Und auch wenn die trashigen Neuauflagen mehr oder weniger alter Horrorklassiker niemandem weh tun: langsam reicht's. Wenn die Qualitätsstreifen der 70er und 80er abgegrast sind, droht uns am Ende sonst gar noch ein Troll 2-Reboot. Aaaaaaaaargh!


(P.S.: Ich schreibe nicht umsonst einige Filmtitel fett und andere nicht. Nur die Fetten sind die Netten, die Schmalen könnt ihr euch spa,äh,-ren)