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Freitag, 17. Mai 2013

Episode #41: BATTLE ROYALE (J 2000) & OLDBOY (Südkorea 2003)

Es wird wahnsinnig kontrovers, wahnsinning asiatisch und wahnsinnig interkulturell in dieser Ausgabe des Bahnhofskino Podcast. Als Gast begrüßt der Lohmi diese Woche Luc vom Luxemburgischen Musik- und Filmblog EL GORE. Aus aktuellem Anlass sprechen wir über Kinji Fukasakus letztes Meisterwerk, das sich neuerdings hierzulande auf der schwarzen Liste der BPjM befindet - Battle Royale. Anschließend widmen wir uns einem modernen Kultklassiker, der das südkoreanische Kino Salon- und Mainstream-fähig machte: OldBoy (OT: 올드보이 aka Oldeuboi) von Chan-wook Park. Guten Appetit!

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Im Intro gibt es neun (immerhin!) kurze Besprechungen von [Amazon-Links] Evil Dead (2013), Arbitrage (2012), Zombi 2 aka Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies [Restored Arrow Video Blu-Ray] (1979), Clean, Shaven (1994), Two Lovers (2008), The Five Obstructions (2003), Die Goonies (1985), Flight (2012) und 13 Tzameti (2005).

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Donnerstag, 29. Dezember 2011

Top 10 Filme 2000 bis 2009 - zweiter und letzter Teil

Es folgt der abschließende Part Deux zu meinen Top 5 der letzten Woche. Here we go...

Oldboy (Südkorea 2003)


Quelle: Amazon UK

Park Chan-Wooks Rache-Actionspektakel kam gerade zur rechten Zeit. Am Vorabend hatte ich eines des beiden Matrix-Sequels (welches?!) im dicken Multiplexkino gesehen, welches nach jahrelangem Hype nicht nur mich maßlos enttäuschte. In einem HMV (mein damaliger Wohnort war Glasgow) entdeckte ich die Oldboy-DVD und erinnerte mich an den Tipp eines Kommilitonen, ich solle mir diesen Streifen doch bloß nicht entgehen lassen. Der Hoffnung auf einen guten Film war mir gut zehn britische Pfund wert und ich wurde nicht enttäuscht: Oldboy war und ist ein cineastischer Schlag in die Fresse und beweist, dass das Genre des Rachethrillers, welches man zuletzt im US-Kino der 60er und 70er Jahre in voller Blüte erleben durfte, noch voll im Saft steht. Ein brillanter Regisseur, ein furchtloser Schauspieler (Choi Min-Sik, einfach großartig!), das zynisch-verstörende Drehbuch und genug visuelle Einfälle für mindestens hundert konventionelle Actionthriller bescherten uns den besten und verstörendsten Thriller der 2000er und etablierten Südkorea als neue Heimat des Revenge Movie. Gratulation!


Synecdoche, New York (USA 2008)


Charlie Kaufman, Mastermind hinter den Drehbüchern zu Being John Malkovich (1999), Adaptation (2002) und Eternal Sunshine of the Spotless Mind (2004) ließ sich Zeit mit seinem Kinodebüt. Erst mit 50 Jahren besetzte er Philip Seymour Hoffman als Midlife Crisis-geplagten Theaterregisseur Caden Cotard, der inmitten eines immer größer und komplexer werdenden Theaterstücks sich selbst und die Menschen, mit denen er sein Leben teilt, verliert und wieder findet und verliert und wieder findet. Synecdoche, New York spielt genau wie Kaufmans andere Drehbücher mit doppelten narrativen Böden und schafft somit Geschichten, die einem immer wieder selbigen unter den Füßen wegreißen. Sein Regiedebüt ist die Perfektionierung dieser Erzählform, ein postmodernes Verwirrspiel epischen Ausmaßes und dabei doch ungewöhnlich berührend. Weniger ein Film als vielmehr ein Erlebnis, das man mehrfach erfahren muss, um es gänzlich zu erfassen.


Dancer in the Dark (SWE/F/UK/D/DEN 2000)




Lars von Triers schönster Film (bis Melancholia, 2011) und zudem der berührendste. Zwar hatte ich schon einige Jahre zuvor Hospital der Geister und Breaking the Waves (1996) im Nachtprogramm eines Dritten Programms gesehen, doch empfand ich erstere Serie eher als charmant-intellektuelle Fingerübung und letzteren Film als zu kalkuliert die Tränendrüsen bedrückend. Dancer in the Dark hingegen ist pures Gefühl ohne Zynismus, ein hochemotionaler Mix aus Musik, Schauspiel und einer Inszenierung, die dem Zuschauer kaum Platz zum Atmen lässt; ihm die Chance zur Flucht verwehrt. Meines Wissens nach auch der letzte Film, in dem von Trier seine Hauptdarstellerin und sich selbst seelisch bis an die Grenzen des Erträglichen aufrieb, um das Leiden seiner Protagonistin Björk, äh, Selma in Bilder zu fassen. Diese Hingabe spürt man in jeder Einstellung. Ein Film, der weh tut. Muss auch mal sein.


Startup.com (USA 2001)


Nach einem guten Jahrzehnt hat der Dokumentarfilm von Chris Hegedus und Jehan Noujaim nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Im Gegenteil: Startup.com beweist, dass sich Geschichte endlos wiederholt. Die Entwicklung eines kleinen Online-Dienstleisters mit einer Handvoll Mitarbeitern zu einem hundert Millionen Dollar schweren Unternehmen und direkt danach in die Pleite innerhalb eines schockierend kurzen Zeitraums von weniger zwei Jahren klingt sehr nach einer Geschichte, die auch aus dem Jahr 2011  oder darüber hinaus stammen könnte. Lerneffekt garantiert. Und wem das alles zu trocken klingt, der sei mit dem Versprechen meinerseits beruhigt, dass Startup.com unglaublich unterhaltsam ist und letztendlich mehr über zwischenmenschliche Dynamiken aussagt als über die Entwicklung von Unternehmensumsätzen. Ich liebte Startup.com bereits, als ich noch Bücher über Mark Twain in der Uni wälzte und noch nicht einmal wusste, was "Dotcom-Crash" und "Startup" bedeuten. Zehn Jahre später gefällt mir Hegedus' und Noujaims visionärer Doku noch mehr. Dafür steht sie hier.


Ghost World (USA 2001)


Quelle: United Artists

Unglaublich gutes, sentimental-sarkastisch-witziges Coming-of-Age-Drama von Regisseur Terry Zwigoff (Crumb, 1994, ganz nebenbei der beste Dokumentarfilm der 90er Jahre). Vielleicht liegt es an ihm, vielleicht an der Vorlage von Dan Clowes, dass sich alle Charaktere in Ghost World wie alte, verschrobene Menschen verhalten, obwohl es sich überwiegend um Highschool-Mädels und Nerds um die 40 handelt. Der Film ist diesbezüglich wie eine bessere Version von Juno (2007) und ebenso gewöhnungsbedürftig insofern, dass sich niemand altersgemäß benimmt und die Leben der Filmfiguren überwiegend von Sinnsuche in alten Schellack-Platten und obskuren Sammlerobjekten bestimmt werden. Damit trifft das Werk aber zumindest genau meine Sensibilität, rührt und belustigt mich immer wieder zu Tränen. Dass Hauptdarstellerin Thora Birch und Zwigoff nach diesem Film nicht zu Weltstars wurden, betrachte ich mal als Unverschämtheit. Immerhin Scarlett Johansson hat es geschafft. Ungerechte Welt.



In Kürze: Runner-Ups aka Filme, die es fast(!) in meine 2000er Top 10 geschafft hätten und eigentlich(!) ebenso gut oder eben fast(!) so gut sind wie die oben genannten Streifen. Stay tuned!

Freitag, 6. Januar 2006

Best of 2005 - Die besten DVD-Veröffentlichungen des Jahres: Teil II


Danger: Diabolik (I/F 1968) [R1]

Und noch ein Bava: Dieses Jahr dürften Fans des Maestro des gepflegten Grusels im Freudentaumel hin- und herschunkeln. Nicht nur ist die Bava-Reihe von E-M-S qualitativ hochwertig produziert, sondern auch noch für Cinephile mit kleinem Geldbeutel erschwinglich. Eine weitere tolle Veröffentlichung ist die US-DVD von Danger: Diabolik, einem wahnwitzigen Ausflugs in das Reich der Fumetti (i.e. Comics). Dank tollem Bild, Ton, Ausstattung und nicht zuletzt aufgrund des Preises von nur ein paar Dollar ist Paramounts Veröffentlichung das Schnäppchen des letzten Jahres. Mein ausführliches Review verrät mehr.


The Wizard of Oz (USA 1939) [R1]

Als ich bereits dachte, Warner könne seinen 2004er Output an tollen Filmen in nicht minder toller Verpackung kaum noch toppen, da belehren sie mich eines besseren: Eine 4-Disc Deluxe Edition von Ben-Hur (1959), edel ausgestattete Sammlereditionen von The Wizard of Oz (1939) und King Kong (1933), tolle Noir-, Gangster-, Comedy-, Musical-Boxsets und dazu das komplette Schaffen Val Lewtons in einem schicken Schuber. Für Januar und Februar 2006 stehen bereits ein Nachschlag zum ersten Controversial Classics-Set und die langerwartete Sam Peckinpah-Box in den Startlöchern. Dass meine Wahl für die beste Veröffentlichung ausgerechnet auf das psychedelische Meisterwerk (IMHO) The Wizard of Oz gefallen ist, mag da Zufall sein. Alle zuvor genannten Warner-Titel sind absolut empfehlenswert und lassen das Allerbeste für 2006 erhoffen.


Oldboy (Südkorea 2003) [R2]

Aus mir nicht einleuchtenden Gründen streiten sich derzeit die Kritiker, welcher Teil von Chan-Wook Parks Rache-Trilogie nun der Beste sei. Dabei besitzen Sympathy for Mr Vengeance (2001), Oldboy und Sympathy for Lady Vengeance (2005) doch jeweils ganz eigene Qualitäten. Mr Vengeance ist ein leise dahinköchelndes Rachedrama voll brutaler Eruptionen, Oldboy ein lautes Spektakel bzw. Mindfuck ganz im Stile von David Finchers Fight Club (1999), und Lady Vengeance ein perfides Verwirrspiel, das die Erwartungshaltung der Zuschauer auf die Probe stellt. Den Briten von Tartan glückte die weltweit schönste DVD-Veröffentlichung von Parks internationalem Hit aus dem Jahre 2003. Das Bild ist klar, der DTS-Sound satt und informative (und erstaunlich witzige) Audiokommentare verraten so ziemlich alles, was man je über die Dreharbeiten zu erfahren hoffte. Die kurzen Dokus geben einen informativen Einblick in das Schaffen Parks und die südkoreanische Filmszene, wo Regisseure auch schon mal wie Rockstars gefeiert werden. Yeah!