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Freitag, 3. April 2015

Episode #115: Man lebt nur zweimal (GB 1967) & Agent 003 1/2 in geheimer Mission (PH 1981)

Noch mehr Spektaktel als im bereits sehr spektakulären Vorgänger gibt es im fünften Teil der James Bond-Reihe: Sean Connery tritt gegen Erzschurke Ernst Stavros Blofeld in der Gestalt von Donald Pleasance an. Doch bevor wir über Man lebt nur zweimal (1967) sprechen, begeben wir uns mit Spezialagent Weng Weng in die philippinische Unterwelt in Agent 003 1/2 in geheimer Mission (OT: For Y'ur Height Only, 1981). Ebenfalls viel Aufmerksamkeit erfährt die wunderbare Dokumentation The Search for Weng Weng (2014) von Andrew Leavold.

Vor dem Hauptprogramm teilen wir mit euch unsere Eindrücke von (mit Amazon-Links, soweit verfügbar): Der Felsen (2002), Adèle und das Geheimnis des Pharaos (2010), Wet Hot American Summer (2001), Future Cop (OT: Trancers, 1985), Lovesick: Sick Love (2004), Auf Messers Schneide: Rivalen am Abgrund (1997), Die geliebten Schwestern (2014), The Search for Weng Weng (2014), Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn (1967), The Dark Half (1993) und Der Mann mit der Stahlkralle (OT: Rolling Thunder, 1977).

Lob, Kritik und Filmwünsche sendet ihr vorzugsweise an patrick@bahnhofskino.com.

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Weng Weng trifft auf Dolly Dollar beim Manila Film Festival. Quelle: unbekannt

Freitag, 10. Mai 2013

Episode #40: MANN BEISST HUND (B 1992) & WHITE LIGHTNIN' (GB/USA 2009)

Herr Gramsch ist immer noch M.I.A. und daher kehrt Genrekino-Aficionado "Bartel" aus dem Kollektiv multipel Filmgestörter zurück in unser virtuelles Studio. Wir wagen uns an zwei sehr schmutzige und sehr schwarz-weiße Glanzlichter des Independentkinos heran - Mann beißt Hund (OT: C’est arrivé près de chez vous a.k.a. Man Bites Dog, 1992) und White Lightnin' (2009). Willkommen zu einer monochromen Spezialausgabe des Bahnhofskino Podcast!

Im Intro palavern wir über [Amazon-Links] Sinister (2012), Der Skorpion (1996), Unknown Identity (2011), Jack Reacher (2012), Fraktus (2012), Beasts of the Southern Wild (2012), Black Mirror - Season 1 (2011), Primer (2004) und Chained (2012).

Feedback, böse Worte, liebe Worte und sonstiges an patrick@bahnhofskino.com. Danke!

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Freitag, 26. April 2013

Episode #38: Kriminell unterschätzte Filme

Welche vielerorts gepriesenen Filme unserer Meinung nach ihre Lorbeeren nicht verdient haben, darüber redeten wir bereits vor einigen Monaten. Diesmal kümmern wir uns um vernachlässigte und wenig geliebte Kinoperlen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Unterschätzte Meisterwerke im Kanon berühmter Filmemacher finden ebenso Erwähnung wie obskure Nischenfilme von Damals und Heute. Außerdem schweifen wir wieder diverse Male vom Thema ab, wie ihr es von uns gewohnt seid, und lesen Hörer-Filmtipps vor. Der Bahnhofskino-Podcast ist eben Balsam für Seele und Ohren.

Im Intro rezensierte Filme sind [Amazon-Links] Iron Man 3 (2013), Anna Karenina (2012), Ford Fairlane - Rock 'n Roll Detective (1990), Das Geheimnis im Wald (2006), Zorro mit der heißen Klinge (1981), Serenity (2005) und The Wrestler (2008).

Feedback, böse Worte, Honig um den Bart und sonstiges an patrick@bahnhofskino.com. Danke!

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Mittwoch, 24. Oktober 2012

Bonus Episode #5: Unser *ähem!* cineastischer Oktober 2012

Oh wie sehr freue ich mich darauf, ab nächster Woche endlich wieder regelmäßig mit meinem liebsten Co-Host Daniel über filmische Mach- und Meisterwerke von Sleaze bis Arthouse podcast-technisch zu schwadronieren. Als kleinen Appetitanreger auf The Return of the Bahnhofskino Podcast Anfang November palavern wir improvisierterweise über ein gutes Dutzend mehr oder weniger aktuelle Filme, die uns im Oktober erfreut haben.

Nicht vergessen: ein paar Tage lang habt ihr noch die Chance, uns Vorschläge für unser Hörerwunsch Halloween Podcast Special zu senden (an patrick@bahnhofskino.com, als Kommentar im Blog oder besucht uns beim Farcebook).

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Freitag, 4. Mai 2012

Dreams of a Life (UK 2011) - Review

Ab und zu frage ich mich, warum es denn so viel reizvoller ist, abseits des Mainstreams nach Filmschätzchen zu buddeln als in den Multiplex-Kinosälen dieser Welt. Immerhin ist das oftmals ganz schön anstrengend und fruchtlos. Warum kann ich einen eher obskuren, gut 40 Jahre alten Superheldenfilm wie Danger: Diabolik ein Dutzend Mal ohne Ermüdungserscheinungen genießen während mich 200 Mio. Dollar All-Star-Superhero CGI-Bombast à la The Avengers kalt lässt. Einer der Gründe dafür (neben dem offensichtlichen Qualitätsvorsprung, den Diabolik vor Avengers hat), ist natürlich das gute Gefühl, eine echte Entdeckung gemacht zu haben und nun um eine cineastische Erfahrung reicher zu sein, die eine gewisse Exklusivität innewohnt. Ungleich zum medial omnipräsenten 2012er Hollywood-Blockbuster kann ich bei einer 1968er Italo-Actionkomödie ausblenden, dass mutmaßlich in vielen Teilen der Welt zehntausende anderer Filmliebhaber sitzen, die Mario Bavas Fumetti-Adaption verehren. In meinem kleinen Lohmiversum gehört der Streifen nur mir allein. My Preciousssssss!



Dreams of a Life, ein filmisches Essay der britischen Regisseurin Carol Morley, bescherte mir einen dieser exklusiven Was für eine Entdeckung!-Momente. Die Drama-Documentary (wieder ein neues Wort gelernt) erzählt vom Leben einer jungen Frau, Joyce Carol Vincent. Diese fand man im Jahr 2006 tot in ihrer Wohnung vor dem immer noch laufenden(!) Fernseher liegend, der Körper bis zur Unkenntlichkeit verrottet. Nur anhand des Abgleichs ihres Zahnabdrucks mit einem Foto, das ihr Lächeln zeigt, konnte man dem Leichnam eine Identität zuordnen. Das schockierendste Element an dieser traurigen Geschichte ist zum einen die Tatsache, dass Joyce zum Zeitpunkt des Auffindens ihres verwesten Körpers bereits drei Jahre tot war, umgeben von Weihnachtsgeschenken. Zudem wurde sie entdeckt von Mitarbeitern des Gerichtsvollziehers, der einen Räumungsbefehl für ihre Wohnung aufgrund der nicht bezahlten Miete erlassen hatte. Oder anders gesagt: nicht einer ihrer Freunde, ein Familienmitglied oder Nachbarn (die sich monate- und jahrelang nur über den modrigen Geruch, der aus Joyces Wohnung kam, wunderten), entdeckten den Leichnam, sondern ein völlig Fremder. Wie kam es dazu, dass eine junge, attraktive, sozial und beruflich erfolgreiche Frau den Anschluss zur Gesellschaft verlor und niemand ihr Verschwinden bemerkte? Dieser Frage geht Dreams of a Life nach.

Nach der Lektüre eines Sight & Sound-Interviews mit der Regisseurin, in der sie ihre Annäherung an das Thema der Dokumentation beschrieb, war ich zunächst skeptisch. Mit einer Zeitungsannonce und dem auf ein Londoner Taxi geklebten Aufruf an die Bevölkerung, dass jeder, der Joyce Carol Vincent kannte, sie anrufen möge, wollte Morley genügend Zeitzeugen erreichen, die ihr Auskunft über das Leben der unbekannten Toten geben konnten. Die recht große Gruppe an Interviewpartnern und Qualität der Gespräche, welche die Filmemacherin für ihre Dokumentation auf Film bannte, belehrten mich allerdings eines besseren: durch die Aussagen von Weggefährten - Ex-Partner, Mitbewohner, Kollegen und Freunde - entsteht vor unseren Augen das Portrait einer jungen Frau, deren Herkunft und Schicksal uns Rätsel aufgibt, und dennoch einen berührenden Einblick in ihre Seelenwelt gibt und ihr Bedürfnis, auch augenscheinlich engen Vertrauten wenig von sich preis zu geben und langfristige Bindungen zu vermeiden.

Quelle: Dreams of a Life Official Film Site (www.dreamsofalife.com)

Zu viele Details über das Leben der toten Joyce zu verraten, hieße, den Reiz der Dokumentation zu schmälern. Ebenso wie man seinen Mitmenschen nicht die Freude an einem Thriller nehmen sollte, indem man das Ende verrät, so sollte sich auch jeder Zuschauer von Dreams of a Life von den Filmemachern an die berührende Geschichte und ihre Protagonisten heranführen lassen - emotional wie intellektuell. Dies gelingt Carol Morley einerseits durch intelligent geführte und zusammengestellte Gesprächssequenzen. In diesen zeichnen ihre Interviewpartner wie z.B. Ex-Freund Martin Lister ein vorwiegend warmherziges Bild von Joyce, welches allerdings niemals in eine Art posthumer Beweihräucherung endet, da sie auch kritische Stimmen zulässt, die uns verdeutlichen, dass die junge Frau stets unnahbar und meist undurchschaubar blieb. Zum anderen sei Joyces Verkörperung durch die Schauspielerin Zawe Ashton hervorheben, die in den überwiegend wortlosen Spielszenen des Films Momente aus dem Leben der Toten darstellt, die den Zuschauer in einem Zustand zwischen Anteilnahme und Verständnislosigkeit zurück lassen. Auch hier vermeidet die Regisseurin das verkitschte Portrait eines Menschen, dessen Leben und Tod keinen Kitsch rechtfertigt.

Ein kleines Stück Leben - großartig inszeniert. Dreams of a Life ist mutiges, unkonventionelles, und vielfach preisgekröntes Doku-Kino, dem man auch hierzulande großen Erfolg wünscht. Es bleibt zu hoffen, dass der Film auch in Deutschland bald einen Verleih findet.