An dieser Stelle nur ein leicht diffuser Gedankengang, der mich während meiner heutigen Abendplanung (
Verblendung von David Fincher im Kino ansehen) ereilte: sind die zahllosen Remakes der letzten Jahre - insbesondere solche von Horrorfilmen aus den 70er und 80er Jahren - nicht verschmerzbar, wenn es dieser Trend mit sich bringt, dass auch wirklich und tatsächlich und absolut legitime und im klassischen Sinne gute(!) Remakes in Hollywood gedreht werden? Kann man die Existenz neu aufgebratener Versionen von
Nightmare on Elm Street, The Thing, Halloween, The Ring, My Bloody Valentine und demnächst gar
Total Recall mit Colin fuckin' Farrell und Kate nothin' Beckinsale nicht durch den Trost kompensieren, den Werke wie das exzellente Coen Brothers-Remake
True Grit (2010) oder Matt Reeves' ambitionierte Let the Right One In-Neuauflage
Let Me In (2010) mit sich bringen?
|
Quelle: Overture Films |
Meine wahrscheinlich unpopuläre Meinung zum Remake-Wahnsinn ist, dass 1. ein gutes Original auch ein noch so schlechtes Plagiat überlebt und weiterhin hohes Ansehen genießt. Und 2. kann ich mit der Existenz eines Dutzend grottenschlechter Copycats leben, solange nur eines davon so makellos wie
3:10 to Yuma Redux (2007, und circa zweieinhalb mal so gut wie das Original) oder die anderen zuvor genannten Streifen ist. Mein Appell an Hollywood: bitte produziert noch mehr durchdachte Remakes mittelmäßiger Originale. Und auch wenn die trashigen Neuauflagen mehr oder weniger alter Horrorklassiker niemandem weh tun: langsam reicht's. Wenn die Qualitätsstreifen der 70er und 80er abgegrast sind, droht uns am Ende sonst gar noch ein
Troll 2-Reboot. Aaaaaaaaargh!
(P.S.: Ich schreibe nicht umsonst einige Filmtitel
fett und andere nicht. Nur die Fetten sind die Netten, die Schmalen könnt ihr euch spa,äh,-ren)