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Donnerstag, 20. Dezember 2012

Episode #23: Cry-Baby (USA 1990) & Excision (USA 2012)

Die letzte Episode unseres Podcast vor den Feiertagen, und dafür haben wir zwei ganz besondere Leckerli aus dem DVD-Regal gekramt. Cry-Baby (1990), ein zuckersüßes Fifties-Musical vom Sleaze-Großmeister John Waters mit einer Besetzung für die Ewigkeit: Johnny Depp, Traci Lords, Joe Dallesandro, Iggy Pop, Ricky, Lake, Willem Dafoe und Bahnhofskino-Liebling Susan Tyrrell. Außerdem sprechen wir über einen Publikumshit des vergangenen Fantasy Filmfests, der im Januar 2013 auch in den deutschen Otto-Normal-Filmgucker-Kinos zu bestaunen ist. Das Debüt des immer noch fast gänzlich unbekannten Richard Bates, Excision (2012), mit - oha! - ebenfalls einer Traumbesetzung und John Waters und Traci Lords in Nebenrollen. Da schließt sich der Kreis. Außerdem beantworten wir Feedback und verlieren uns in Nebensächlichkeiten. Das Übliche eben, was ihr bereits von uns kennt.

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Montag, 10. Dezember 2012

A Nightmare on Elm Street 3 - Dream Warriors (USA 1987) - ein paar Gedanken...

Nerds aus aller Herren (und Damen) Länder sind sich einig: Nightmare on Elm Street 3 - Freddy Krueger lebt ist der letzte gute Freddy-Film. Relativierend und um etwas kritische Distanz bemüht wird dann gerne anschließend im Flüsterton hinzugefügt, dass das zweite Sequel zum Original von Wes Craven auch derjenige Teil ist, der die Filmreihe beinahe unwiederbringlich in eine Endlosschleife aus albernen Todesszenen und mehr oder weniger witzigen Punchlines katapultierte. Aber der dritte Nightmare-Horrorfetzen ist viel mehr als der 80er-Cheese in Werbeclipästhetik mit bizarren Morden und zynischen One-Linern ("Welcome to prime time, bitch!"), als der er geliebt wird. Er ist nur logisch konsequent im kulturellen Kontext seiner Entstehung und dadurch eines der ehrlichsten B-Movies seiner Zeit.

US-Kinoplakat. Quelle: New Line Cinema

Lasst uns einen kurzen Blick zurück auf den 1985 auf die Menschheit losgelassenen Nightmare 2 - Freddy' Revenge (Nightmare 2 - Freddys Rache) werfen. Dieser ließ jegliches inszenatorische Geschick vermissen, katapultierte Freddy gar in die reale Welt (ein in diesem Fall missglückter Twist, den man für New Nightmare [Freddy's New Nightmare, 1994] wieder aufgriff) und wurde letztendlich bekannter für seinen sexuell desorientierten Protagonisten denn für Suspense und Schocks. Ein künstlerischer Flop, aber kommerziell immens erfolgreich. Es musste also schnell weiter gehen. Aber selbst ein Geschäftsmann wie Bob Shaye, Head Honcho des damals überwiegend für John Waters-Grostesken bekannten Studios New Line Pictures, erkannte schnell, dass das erste Freddy-Sequel keinen narrativen und inszenatorischen Raum ließ, um den filmischen Geldesel zur Serienreife zu bringen.


Thailändisches Kinoplakat. US-Kinoplakat. Quelle: New Line Cinema

Die Produzenten zogen ähnliche Schlüsse wie die Macher der ungleich mieseren Freitag der 13.-Reihe und ließen für Dream Warriors alle Ernsthaftigkeit und Ambition, halbwegs subtilen Psychohorror zu inszenieren, sausen. Größer, lauter besser und auch ein bisschen dümmer, so lautete die Devise. Und ja, letztendlich auch noch einmal finanziell wesentlich erfolgreicher als Freddy's Revenge. Zwar ist letzteres kein Qualitätsmerkmal, sichert aber (lasst uns mal ehrlich sein!) einer mehr von der Profitgeilheit der Produzenten als von künstlerischem Ehrgeiz angetriebenen Horrorfilmserie das Überleben. Und hey, letztendlich gäbe es ohne New Line Cinemas Aufstieg als güldener Phoenix aus der Asche des Low Budget-Schlocks heute weder Peter Jacksons Herr der Ringe-Trilogie noch die wunderbarste aller Filmreihen über kreative Todesarten, Final Destination.


Französisches Kinoplakat. US-Kinoplakat. Quelle: New Line Cinema

Gibt es überhaupt Alternativen dazu, ein Horror-Franchise (das böse Wort) nach den ersten Teilen dem kommerziellen Irrsinn zu opfern? Ich weiß es nicht. Selbst als Freund ironiefreier Horrorkost schätze ich den Wahnsinn eines A Nightmare on Elm Street 3 (und Teile von Nightmare 4 bis 6) tausendfach mehr als die pflichtbewusste Langeweile der Halloween-Reihe, die nach dem wunderbaren Season of the Witch nur noch immer gleiche Variationen des Originals von John Carpenter hervor brachte, ohne dessen Klasse zu erreichen. Da half es auch nicht, im achten Teil Busta Rhymes kickboxenderweise gegen Michael Myers antreten zu lassen. Und ein ach-so erwachsenes und zeitgemäßes Remake des ersten Nightmare? Gimme a break!


Britisches Kinoplakat. US-Kinoplakat. Quelle: New Line Cinema

Mein Auge mag nostalgisch getrübt sein, aber ich mag den ollen MTV-Freddy.

Montag, 26. November 2012

The Stabilizer (IN 1984) - zuckersüßes Actionkino aus Indonesien

Erschöpft von einer harten Woche? Zoff mit der oder dem Liebsten? Keine Lust, den besten Freund anzurufen und wieder mal so richtig einen drauf zu machen? Oder wurde gar dein Vater von einer Drogendealerbande unter Beihilfe des indonesischen Mr. T entführt?

Keine Sorge. Peter Goldson hilft, das ins Ungleichgewicht geratene Gefüge dieser Welt wieder gerade zu rücken. Denn er ist...


Wandschmuck im Schlafzimmer des "Stabilizers" und seiner (toten) Verlobten.

Wieder mal haben wir den besten Film der Welt vor uns liegen. The Stabilizer hat alles, was man sich von einem Actionthriller wünscht: einen charismatischen Helden, den sympathischen Buddy mit Hang zu dummdreisten Sprüchen, eine Handvoll sexy Ladies, Knarren, Autos, Explosionen, und natürlich einen adäquat moralisch verrohten Oberbösewicht in der Form von Greg Rainmaker.


Mister Rainmaker weiß, was die Ladies lieben.
Ein Bösewicht segnet das Zeitliche - in diesem Fall mit Zuhilfenahme des Sägeblatts eines Rasenkantenmähers. Autsch!

 Der Plot ist so simpel wie effektiv: der US-Geheimagent Peter Goldson (Peter O'Brien) und seine Partnerin Sylvia Nash (Gillie Beanz) reisen nach Jakarta, um dort dem Drogenbaron Greg Rainmaker (Craig Gavin) und seinem Kartell The Golden Triangle in die Kokainsuppe zu spucken. Dabei steht ihnen Goldsons alter Freund, Kuperstecher und Kollege Johnny (Harry Capri) zur Seite. Ausreichend Gelegenheit für Goldson aka "The Stabilizer", sein Faible für tief geschnittene Shirts, junge Damen und scharfe Waffen unter Beweis zu stellen.

Die Bad Guys erkennt man stets problemlos an ihren güldenen Ohrringen...
...und die Good Guys schnell an ihren stets adretten Outfits.

The Stabilizer ist Heavy Action der ganzen harten Sorte. Schon wenige Sekunden nach Beginn des Films werden Fensterscheiben, Tische und allerlei technisches Gerät platt gemacht. Ein paar Tränen der ihres Vaters beraubten Tochter (Dana Christina) und ein brennendes Haus später landet auch schon unser Held auf indonesischem Terrain, nur um Minuten später ein Dutzend Autos und Obststände in ihre Einzelteile zu zerlegen. Und da Goldson eben ein Superagent ist, dauert es auch nicht lange, bis er und Johnny in die Hände einer Karte gelangen, die ihnen schnurstracks den Weg ins Schurkenhauptquartier weist, in welchem der entführte Professor Provost (Kaharudin Syha) gefoltert wird.

"Ha, die Karte. Jetzt haben wir haben sie!"
Wer so lustvoll an seinem Gummiknüppel spielt, vor dem sollte man sich besser in Acht nehmen.

Wir werden mehrfach Zeuge davon, wie schnell Knie brechen, wenn Greg Rainmaker mit seinen Zehn-Kilo-Nagelschuhen dagegen tritt. Zudem lernen wir wichtige Lektionen über indonesische Behausungen, die nur vermeintlich aussehen wie aus Ziegel und Mörtel gebaut, aber wie ein Kartenhaus zusammen fallen wenn man mit der Enduro gegen eine Wand rast. Nicht zuletzt erfahren wir einiges über landestypische Freizeitbeschäftigungen wie das Verspeisen lebender Echsen und amüsantes Dinner-Entertainment in Form von Artisten mit Hang zur Selbstverstümmelung.

Als ignoranter Europäer will ich ja nicht vorschnell urteilen, aber---
...und das hier sieht auch nicht gerade nach dem aus, was ich so sehen will während ich mein Schnitzel à la Jakarta verspeise.

Um endlich mal zum Punkt zu kommen: The Stabilizer ist ein wunderbares Action-B-Movie mit dem Herz am richtigen Fleck. Man spürt jedem Meter Film an, dass die Filmemacher (produced by the Punjabi Brothers!) alle spärlichen Ressourcen in diese 90 Minuten-Granate gekippt haben, die ihnen zur Verfügung standen. Zwar weicht der Irrsinn der ersten halben Stunde des Films, die uns in herrlich knackig-abstrusen Rückblenden die Hintergrundgeschichte von Goldson und Rainmaker nahe bringt, irgendwann einem eher konventionellen Actionplot, doch das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Wer unprätentiöses, im besten Sinne geisteskrankes Low-Budgetkino mag, der wird The Stabilizer lieben. Ich würde soweit gehen und sagen, der Regisseur mit dem schönen Namen Arizal ist der indonesische Andy Sidaris - ein echter Meister seines Fachs.

Ein Leitmotiv des Films ist der Hang aller Mitwirkenden zu Lederjackets und Netzhemden.
Und zum Schluss eine kleine Preisfrage (ohne Preis): was zeigt uns diese - von mir in keiner Form manipulierte - Kameraeinstellung?

P.S.: Psssst, diesen und viele andere in den USA von Troma vertriebene B-, C- und Z-Movies gibt es derzeit gratis im Tromachannel auf YouTube ...und natürlich in wesentlich attraktiverer Qualität als #40 in der DVD Trash Collection aus dem Hause CMV.


Mittwoch, 14. November 2012

Episode #19: Danger: Diabolik (I 1968) & At Midnight I'll Take Your Soul (BRA 1964)

Eine unserer wirrsten und schönsten Episoden bisher, wie ich finde. Wir spielen in dieser Woche öffentlich-rechtlicher Hörfunk und versuchen, unserem Bildungsauftrag gerecht zu werden. Dazu reden wir über zwei wunderschöne Exemplare des fantastischen Films der 60er Jahre, die hierzulande fast unbekannt sind: José Morica Marins' À Meia-Noite Levarei Sua Alma a.k.a. At Midnight I'll Take Your Soul (falls euer Portugiesisch etwas eingerostet ist), in dem wir den in seiner brasilianischen Heimat mittlerweile legendären Coffin Joe kennen lernen; und Mario Bavas Eurocrime-Comicperle Gefahr: Diabolik (Danger: Diabolik), der ja seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsfilmen gehört und nun endlich auch in einem deutschsprachigen Podcast mal ein Plätzchen findet. Außerdem berichtet Daniel, wie ihm der neue Bond Skyfall (2012) gefallen hat, was ungeplanterweise dazu führt, dass unser Intro extrem lang und extrem Bond-lastig wird. (Ungeduldige dürfen gerne bis zu Minute 34 vorspulen) Und ach ja, wir beantworten Zuhörer-Feedback zur letzten Episode. Good stuff!


Was wollt ihr uns mitteilen? Mailt bitte an patrick@bahnhofskino.com, schreibt Kommentare in dieses Blog oder auf unserer Facebookseite. Auch gerne harsche Kritik... wir mögen es schmerzhaft. Danke!


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Danger: Diabolik. Quelle: Paramount

At Midnight I'll Take Your Soul. Quelle: unbekannt

Die Definition von Trash

Ich mag keinen Trash. Trash ist ein Unwort - etwas Fauliges. Abfall. Und es stinkt. Ich verstehe all diejenigen selbsternannten Trash-Connaisseure nicht, die sich einen Sport daraus machen, jeglichen auf Zelluloid gebannten Müll à la Transformers oder Police Academy VI aufzuspüren und ihn selbstzufrieden und mit ironischer Distanz zu konsumieren.

"Das ist so schlecht, dass es schon fast wieder gut ist."

Falsch. In 99% alle Fälle ist schlecht einfach, äh, schlecht und nichts anderes. Langweilig. Öde. Uninspiriert. Und beim verbliebenen 1% würde ich vermutlich argumentieren, dass es sich nur im Auge von Ignoranten um einen im klassischen Sinne schlechten Film handelt. Ist Lady Terminator ein mieser Film und darf der Lächerlichkeit preis gegeben werden, weil das winzige Budget mit der Ambition (nicht zwangsläufig dem Talent) der Filmemacher nicht Schritt halten konnte und ihm der amerikanische Verleih eine dürftige Synchronisation verpasst hat? War er nicht dennoch unterhaltsam? Und einzigartig? Etwas Besonderes? Aha!

Trash a.k.a. schlechtes Kino ist, wenn zynische Filmemacher Budgets in dreistelliger Millionenhöhe für blutleere Multiplexware verbraten, ohne einen Funken Kreativität, Hirn und Herz in ihr Werk zu investieren. Was ihr als Trash kennt, sind de facto B-Movies - die ungeliebten Stiefkinder der Filmgeschichte mit dem Herzen aus Gold. Man sollte sie lieben und achten und ehren und nicht belächeln. Spart euch euren Spott für all die raffgierigen Kreativlosen, die ihr oben links auf dieser Grafik platzieren würdet:


Motzerei vorüber. Danke für eure Aufmerksamkeit.

Dienstag, 6. November 2012

Episode #18: The Terminator (USA 1984) & Lady Terminator (IND 1988)

Zwei Meisterwerke des Science Fiction-Kinos der 80er Jahre erwarten euch und uns in dieser Woche: James Camerons The Terminator (1984) mit big old Arnie und dem von mir sehr verehrten Lance Henriksen in einer kleinen, feinen Nebenrolle; und Lady Terminator a.k.a. Nasty Hunter a.k.a. Pembalasan ratu pantai selatan (uff!) aus dem Jahre 1988... oder 1989, das weiß keiner so ganz genau. Wer diese Filme nicht liebt, der hat kein Herz... sage ich jetzt einfach mal so. Punkt. Jedenfalls lässt sich herrlich darüber podcasten und ich hoffe, ihr habt ebenso viel Spaß beim Lauschen wie wir im, ähem, Tonstudio a.k.a. Wohnzimmer.


Feedback bitte an patrick@bahnhofskino.com. Und zum wiederholten Male mein frommer Wunsch: hinterlasst bei Gefallen bitte eine Bewertung für uns im iTunes Store. Das ist Balsam auf Lohmis dunkler Seele. Danke!

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Dienstag, 2. Oktober 2012

Nach Halloween ist VOR Halloween...

Die schönste Monat des Jahres ist gekommen. Warum ist der Oktober so schön? Weil am Ende Halloween auf uns wartet. Das ist der Tag, an dem sich in Nordamerika kleine Kinder als fiese Monster verkleiden und mittelmäßige Horrorfilmchen die Multiplexe füllen. Hierzulande ist es vor allem der Tag, an dem sich große Kinder in Irish Pubs oder Sports Bars besaufen und danach wie besoffene Monster durch die Straßen irren.

Viel wichtiger: der 31. Oktober ist der Stichtag für eure Teilnahme am Fast-noch-Halloween Podcast Spektakel 2012.

Was macht dieses Spektakel so spektakulär? IHR könnt bestimmen, über welche Filme wir in dieser Sonderausgabe unserer Podcast sprechen. Einzige Bedingung ist, dass es sich bei eurem Vorschlag um einen Horrorfilm handelt. Schickt euren Wunschtitel bis zum 31. Oktober an patrick@bahnhofskino.com oder hinterlasst den Titel eures Favoriten als Beitrag auf unserer Facebook-Seite. Nach dem Einsendeschluss losen wir zwei Gewinnerfilme aus, die wir in der Woche nach Halloween be-podcasten. Als zusätzlichen Anreiz gibt es außerdem ein großartiges filmisches Schätzchen auf Blu-Ray zu gewinnen, das wir unter allen Teilnehmern verlosen.

Mitmachen, Fuckers!

Dienstag, 18. September 2012

Körperhorror von Cohen bis Cronenberg - Eine sehr persönliche Top 10

Nachfolgend zehn filmische Schmankerl aus den den letzten vier Jahrzehnten, die jeder Fan gepflegter Body Horror-Kinokost auf dem Schirm haben sollte. Zum an dieser Stelle letztgenannten Film haben wir gar einen schicken Podcast aufgenommen... guckt mal hier. Viel Spaß mit den schönen Postern und beim Schwelgen in Erinnerungen.

In unspezifischer Reihenfolge:

Basket Case (USA 1982) von Frank Henenlotter. Quelle: Analysis Film

Cronos (MEX 1993) von Guillermo del Toro. Quelle: October Films

Re-Animator (USA 1985) von Stuart Gordon. Quelle: Empire Pictures

Rosemarys Baby (USA 1968) von Roman Polanski. Quelle: Paramount

Society (USA 1989) von Brian Yuzna. Quelle: Wild Street Pictures

Street Trash (USA 1987) von Jim Muro. Quelle: unbekannt

Tetsuo: The Iron Man (J 1989) von Shinya Tsukamoto. Quelle: unbekannt

The Stuff (USA 1985) von Larry Cohen. Quelle: New World Pictures
The Thing (Das Ding aus einer anderen Welt, USA 1982) von John Carpenter. Quelle: Universal


Videodrome (CAN 1983) von David Cronenberg. Quelle: Universal

Montag, 13. August 2012

Der Filmclub Bali in Hagen feiert 5. Geburtstag - und es gibt 'n Film + Filmemacher + was zu Futtern!

Der Zeichner und Sleaze-Auteur Andreas Marschall stellt am 31. August 2012 im Filmclub Bali in Hagen seinen neuen Film Masks vor, der schon auf einigen Festivals Preise einsammeln durfte. Persönlich kann ich nichts zur Qualität des Streifens sagen, aber dem Herren Marschall eilt ja ein guter Ruf voraus bezüglich seines guten Gespürs für das, was Splatter-Afficionados mögen (blutiges Gekröse). Außerdem klingt in meinen Ohren ein Abend in gemütlicher Bahnhofskino-Atmo in Anwesenheit der Filmemacher mit leckerem Buffet für lumpige fünf Euronen wie verdammt gutes value (=gory fun) for money

Um 21:30 Uhr geht's los im Kino Babylon im Kulturzentrum Pelmke. Schade, dass es so weit ist von Berlin nach Hagen. Meh! Mehr Infos findet ihr hier.

Masks (2012) von Andreas Marschall endlich mal im Kino - am 31.8. im Filmclub Bali in Hagen (Kino Babylon im Kulturzentrum Plemke)



Donnerstag, 9. August 2012

Podcast #10 - Kifferwahn! Reefer Madness (USA 1936) & Reefer Madness The Movie Muscial (USA 2005)

Egal ob ihr gerade zugedröhnt bis unter die Mütze oder stocknüchtern seid - unsere dieswöchige Episode is gonna blow your fuckin' minds! Nachdem wir euch aktuelle Kinoklopper wie Pixars Brave (Merida - Legende der Highlands) oder Ridley Scotts Prometheus angeteasert haben, widmen Daniel und ich unsere ganze Aufmerksamkeit einem, äh, Klassiker des Aufklärungsfilms - Reefer Madness aus dem Jahre 1936. Und ihr dachtet, ihr wusstet alle schrecklichen Details über das düsterste Jahr des vergangenen Jahrhunderts? Falsch gedacht! Und weil wir gerade dabei sind, werfen wir auch gleich noch einen ausführlichen Blick auf die 2005er Filmversion des Off-Broadway Musicals gleichen Namens. Alan Cumming, Neve Campbell, Kristen "Veronica Mars" Bell und der Cryptkeeper höchstpersönlich, John Kassir, sind nur einige der Stars in der aufwendigen Sing- und Tanzparodie. Wir haben durchaus unterschiedliche Meinungen zu diesem Film. Auf jeden Fall gilt: guten, politisch korrekten Spaß findet ihr so nur in unserem Podcast!

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Freitag, 3. August 2012

Podcast #9 - Das Haus an der Friedhofsmauer (I 1981) & Theater des Grauens (GB 1973)

Ein verschnupfter Podcast unter größten körperlichen Anstrengungen, mit blutigstem Gekröse und der Unterstützung eines Potts heißer Zitrone. Daniel steht mir - ebenfalls leicht kränkelnd, aber unerschütterlich - zur Seite, wenn sich diese Woche zuerst alles um Lucio Fulcis Klassiker des Terrorkinos Das Haus an der Friedhofsmauer (OT: Quella villa accanto al cimitero aka The House by the Cemetery) dreht. Nachdem der Großmeister des verletzten Augapfels unsere Blutlust geweckt hat, setzen wir uns im zweiten Teil mit Theater des Grauens (OT: Theatre of Blood) auseinander, in dem ein verkannter Shakespeare-Mime mit größtmöglicher Theatralik Rache an seinen Kritikern nimmt. Mit Vincent Price als schauspielendem Rächer, Diana Rigg, Robert Morley, Diana Dors und vielen weiteren Größen aus den britischen Hammer- und Amicus-Schmieden. Großes Schmierentheater, mit dem wir eine MENGE Spaß hatten.

Der Lohmi freut sich auf harte Kritik, Liebesbekundungen und so ziemlich jegliches Feedback unter patrick@bahnhofskino.com. Abonniert unseren Podcast bei iTunes oder direkt auf der Bahnhofskino.com Startseite. Egal ob Facebook, Twitter, Google+ oder sonstwo... wir freuen uns, wenn ihr uns weiter empfehlt. Danke für ein paar schöne Musikschnipsel an Dan-O @DanoSongs.com!


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Quelle: MGM Home Entertainment

Quelle: Arrow Video

Montag, 30. Juli 2012

Hard Ticket to Hawaii (USA 1987) Review

Andy Sidaris versteht sein Publikum wie kein Zweiter. Halbnackte Girls, vorzugsweise ehemalige Playboy-Centerfolds, prügeln sich leicht bekleidet mit fiesen Drogenhändlern unter Einsatz jeder denkbaren Stich- und Schusswaffe herum. Dieser Satz beschreibt nicht nur den Plot von Sidaris' 1987er Meisterwerk Hard Ticket to Hawaii, sondern so ziemlich jeden seiner zwölf DTV-Actionstreifen, die er im Laufe seiner kurzen, aber illustren Karriere drehte. Und für alle gilt: shot on Location in Hawaii!


Donna Speir (US-Playboy Ausgabe April 1984) und Hope Marie Carlton (Juli 1985) sind ehemalige Agentinnen der Drogenbehörde, die nun auf Hawaii ihre Frührente als Betreiber einer Spedition für kleine Frachtladungen genießen und gelegentlich mit ihrem kleinen Propellerflugzeug junge Hochzeitspaare zu entlegenen Stränden fliegen. Eines Tages aber landet eine genetisch mutierte Killerschlange versehentlich in ihrem Laderaum, die bei einem Zwischenstopp entkommen kann und nun mehr oder weniger unschuldige Hawaiianer dezimiert. Zudem legen sie sich eher unfreiwillig mit fiesen Drogendealern an, welche die beiden von nun an jagen. Um der nicht allzu komplexen Handlung noch ein bisschen mehr Schwung zu geben, verschlägt es zwei virile Haudegen samt Pferdeschwanz und eingeöltem Bizeps auch auf die Insel. Außerdem lernen wir einen zynischen Hollywoodmogul kennen (gespielt von Meister Sidaris selbst) und beobachten Cynthia Brimhall (Oktober 1985) dabei, wir ihr idyllisch gelegenes Restaurant von inkompetentem Personal (weibliche Gäste werden bevorzugt mit Kommentaren über die Qualität ihres Hinterteils oder der Möpse begrüßt) zugrunde gerichtet wird.

Quelle: www.andysidaris.com

Hard Ticket to Hawaii ist herrlich klassisches Videothekenfutter der 80er Jahre mit einer sehr persönlichen Note. Während die meisten DTV-Filme dieser Ära und heutzutage mit beinahe verbissener Ernsthaftigkeit ihre dünnen Stories erzählen, sind Andy Sidaris' Werke vor allem eines: ein großer SPAß. Dies soll nicht heißen, dass auch dieser Film eine dieser selbstironischen Actionkomödien ist, in denen uns der Regisseur quasi in jeder Szene mehr oder weniger eindeutig mit einem wissenden "Ja, ich weiß, dass das Trash ist" zuzwinkert und der Zuschauer den Film nur mit ordentlich ironischer Distanz zum Geschehen auf dem TV-Bildschirm ertragen kein. Nein, das Vergnügen rührt daher, dass Hard Ticket to Hawaii vollkommen unprätentiös mit seiner Geschichte und den Darstellern umgeht; sich nicht zu fein ist, uns eine wahnwitzige Action- oder Nacktszene zu schenken, weil die letzte schon mindestens fünf Minuten in der Vergangenheit liegt. Ob die Handlung eine solche bedingt, spielt keine Rolle. Sidaris weiß, was die Zuschauer seiner Filme erwarten und gibt ihnen genau das.


Es folgen ein paar Momentaufnahmen aus Hard Ticket to Hawaii, um euch darzulegen, was ich meine (kleine Spoiler... aber wird sind ja nicht so streng, oder?):

  • In einer der ersten Szenen des Films beobachten wir zwei hawaiianische Cops auf einer Routinepatrouille. Sie erwarten nichts Böses. Routine eben. Dum-di-dum. Im Laufe des kurzen Gesprächs lässt der ältere Cop fallen, dass er nur noch eine Woche bis zur Pensionierung habe und sich auf die Ruhe und den Müßiggang des Alters freut. Und sein jüngerer Kollege ist erst frisch der Polizeischule entsprungen, möchte noch viel von seinem Mentor lernen und irgendwann einmal der beste Cop auf Hawaii werden. Fünf Sekunden, nachdem wir diese liebevoll vorgestellten Charaktere kennenlernen durften (hach!), werden sie von Drogendealern an Bäumen aufgehangen und mit einer Schrotflinte erschossen.

  • Nachdem unsere beiden Playboy-Mädels eben mal eine Killerschlange entwischen ließen und ein Drogensyndikat gegen sich aufgehetzt haben, müssen sie sich erst einmal Gedanken machen, wie sie denn nun weiter vorgehen. Schließlich ist die Kacke ordentlich am Dampfen. Vorschlag von Donna: "Let’s unload the plane and then go hit the hot tub. That’s where I do my best thinking." Keine weiteren Worte.

  • Einer der größten Spaßfaktoren im klassischen Actionfilm sind ja die Handlanger des Oberbösewichts. Hard Ticket to Hawaii hat eine ganze Armee cooler Henchmen, nicht zuletzt das masochistische Arschloch "Shades", der versteckt hinter einer verspiegelten Sonnenbrille bevorzugt wehrlose Polizisten erschießt und liebend gerne Frisbee spielt. Welch Ironie, dass er später sein Leben verliert im Duell gegen einen unserer Helden, der ihn mit einem mit Rasierklingen gespickten Frisbee einen Kopf kürzer macht und dabei gleich noch ein paar Finger mitnimmt. Und wer könnte den Tod des Skateboard-Todesschützen mit einem Faible für Gummipuppen vergessen...?


Summa summarum: ein Riesenspaß für kleine und große Jungs. Sex and Violence ...and all in good fun. Mehr Infos zu Andy Sidaris und seinen Filmen findet ihr unter Andy Sidaris Dot ComHard Ticket to Hawaii und elf weitere (überwiegend) grandiose Actionknaller findet ihr auch im Girls, Guns and G-Strings DVD Set. Glaubt mir, das sind die lohnendsten paar Dollar, die ihr jemals für eine Filmsammlung ausgegeben habt. Kauft das DVD-Set jetzt und dankt mir später unter patrick@bahnhofskino.com.*

Gute Nacht!

* Nein, ich verdiene weder irgendwas mit Verweis auf die Website des Regisseurs (R.I.P.) noch durch den Amazon-Link. Ich bin einfach nur ein netter Kerl, verdammt!