Mit Fay Wray, Robert Armstrong, Bruce Cabot u.a.
Musik: Max Steiner
Effekte und Miniaturen: Willis O’Brien
Buch: Merian C. Cooper, Edgar Wallace
Produktion: Merian C. Cooper, Ernest B. Schoedsack, David O. Selznick
Regie: Merian C. Cooper, Ernest B. Schoedsack
Did you ever hear of… Kong?
Gut 70 Jahre nach der Erstaufführung von King Kong (1933) kennt wohl jeder zwischen 8 und 88 (oder gar 118) Jahren Ernest B. Schoedsacks und Merian C. Coopers legendären Gassenfeger um das neben Godzilla wohl berühmteste Filmmonster aller Zeiten. Wie auch Vom Winde verweht (1939), Casablanca (1943), Ist das Leben nicht schön? (1946) und Der Zauberer von Oz (1939) gehört der Abenteuerklassiker zur kleinen Gruppe legendärer Hollywoodstreifen, der sich selbst Kinomuffel kaum entziehen können. Im Gegensatz zu oben genannten Werken will Kong jedoch in erster Linie ein lautes Spektakel erster Güte sein, ein Actionfilm für eine damals junge Generation von Kinogängern, deren Lust auf oberflächliche Thrills größer ist als das Verlangen nach Drama, Intrigen, Romantik und sensibler Charakterzeichnung. Tue ich dem Film unrecht, wenn ich ihn als Großvater des heutigen Hollywood-Blockbusters bezeichne? Wohl kaum, denn King Kong schuf die dramaturgischen und technischen Grundlagen, auf die sich noch bis heute fast ein jedes Actionspektakel beruft. Und träumen nicht etwa auch Regisseure wie Steven Spielberg, James Cameron und Peter Jackson von Kong-gleichen Einspielergebnissen und Massenaufläufen hysterisch begeisterter und vom Leinwandgeschehen verblüffter Kinogänger? In unserer weitgehend von Digitaleffekten entzauberten Kinolandschaft wirkt King Kong wie Balsam auf die Wunden der Filmfans, die sich nach einem Stück verlorener Authentizität im Kino zurücksehnen. Cooper, Schoedsack und Effektzauberer Willis O’Brien beweisen mit ihrem Werk, dass Pioniergeist, Geduld und Spucke manchmal alles ist was es braucht, um Filmgeschichte zu schreiben.
Zum Plot: Filmemacher Carl Denham (Robert Armstrong) beschließt, seinen neuesten Film auf einer in unbekannten Gewässern gelegenen Insel zu drehen und durch das Engagement der schönen Ann (Fay Wray) auch sein Studio zufrieden zu stellen, das nach einer romantischen Note verlangt. Captain Jack Driscoll (Bruce Cabot) ist der Mann fürs Grobe, der die Filmcrew sicher zum mysteriösen Eiland schippern soll und nach einigem Macho-Getue („Harrrr, Frauen haben auf einem Schiff nichts zu such…. Arrrgh!“) natürlich sogleich der blonden Hauptdarstellerin verfällt. Nachdem die weißen Eindringlinge die Insel erkundet haben und dabei gleich auch eine Opferzeremonie für den König der dunkelhäutigen Eingeborenen unterbrechen, entführen diese in der folgenden Nacht Ann aus ihrem Schiffsquartier. Zu spät bemerken Denham und Driscoll, dass die holde Dame verlustig gegangen ist und mittlerweile an einen Opferbaum gefesselt darauf warten muss, dem haushohen Menschenaffen Kong als Mitternachtssnack zu dienen.
Warum verfällt die bezaubernde Ann dem misogynen Captain, der sich herzlich für Frauen an Bord eines Expeditionsschiffes begeistern kann, so unvermittelt? Wie haben es die Eingeborenen geschafft, den übermächtigen Kong über Jahrzehnte (Jahrhunderte?) erfolgreich in seinem Gehege gefangen zu halten? Wie gelangt ein tonnenschwerer Riesenaffe auf einem kleinen Kahn ins tausende Meilen entfernte New York? Nun ja, wer Wert auf Logik legt, sieht sich wahrscheinlich ohnehin selten Filme über Riesenaffen und Saurier an. Zugute halten muss man den Regisseuren und Autoren (darunter Edgar Der Mönch mit der Peitsche Wallace), dass sich diese narrativen Schwächen erst lange Zeit nach Betrachten des Streifens offenbaren. King Kongs gut 100-minütige Laufzeit lässt nämlich kaum Zeit zum Nachdenken, vor allem nicht nach der Entführung Anns durch Kong. Die folgende Nonstop-Serie von überragenden Spezialeffekten, gepaart mit innovativen Soundeffekten und der pompös-dramatischen Musikbegleitung Max Steiners, lässt moderne Filmemacher blass aussehen, die sich in vergangenen Jahren (vor allem zu Beginn der digitalen Revolution in Hollywood) mit der Anzahl oder Dauer ihrer vergleichsweise kurzen Effekteinstellungen brüsteten. Die Leistung Schoedsacks, Coopers und „Obie“ O’Briens, der sich für die revolutionäre Kombination von Stop-Motion-Animation mit Rückprojektionen und Matte Paintings verantwortlich zeigte, lassen tricktechnische Wunderwerke der 90er wie z.B. Jurassic Park (1993) mit seinen drei oder vier Minuten digitaler Echsen meilenweit hinter sich. Es ist faszinierend, sich auszumalen, welche emotionale Achterbahnfahrt das Effektgewitter Kongs im Jahre 1933 in den Zuschauerrängen der Lichtspielhäuser ausgelöst haben mag.
Neben O’Brien ist Steiners musikalische Untermalung insbesondere bemerkenswert. Nie zuvor wurde in Hollywood ein Score komponiert, der sich am unmittelbaren Leinwandgeschehen orientiert und nicht etwa allein aus dem Fundus an Archivmusik (in dem Steiners Kompositionen ebenfalls gut vertreten waren) speist. King Kongs Musik war schon immer mein Lieblingsaspekt in diesem Film, der vor liebenswürdigen Details nur so überläuft. Man beachte die subtilen Gesten Kongs, etwa seine kindlich-naive Verwunderung über die eigene Kraft nach der Zertrümmerung des T-Rex-Schädels oder das Pflücken einiger Blumen für die verstörte Ann, die zur selben Zeit wieder mal von urzeitlichem Viechzeugs attackiert wird. Klingt nicht auch der Sound des peitschenden Saurierschwanzes einfach nur verdammt cool? Und sind das nicht etwa Cooper und Schoedsack, die am Ende des Films in einer kurzen Einstellung vom Flugzeug auf das von ihnen kreierte Monster Maschinengewehrsalven abfeuern? King Kong belohnt wiederholtes Ansehen mit solchen Entdeckungen und ist ein filmisches Pionierstück, an dem die Jahre mit Sicherheit nicht spurlos vorbeigezogen sind, das aber auch heute noch bezaubern kann. Wie ein guter magischer Trick eben: zeitlos.
Bild:
Das Originalnegativ des Films ist seit Jahrzehnten verschollen und was den Restauratoren hier vorlag, ist eine gute Kopie der originalen 1933er Schnittfassung, bevor sie im Zuge der Einführung des Production Codes um einige Minuten zensiert wurde. Der Transfer ist makellos, das Bild besitzt eine altersgemäß starke Körnung und nur einige komplizierte Effektaufnahmen weisen leichte Verschmutzungen auf. Insgesamt eine superbe Restauration, die wohl aufgrund des fehlenden Originalnegativs nicht verbesserungsfähig ist und qualitativ alle weltweit auf DVD erhältlichen Fassungen Kongs hinter sich lässt.
Ton:Unspektakulär und glasklar, das sind wohl die zwei Adjektive, die den Sound am besten umschreiben. Wie rausch- und verzerrungsfrei der hier vorliegende 1.0-Ton unseren Ohren pläsiert, weiß man wohl erst dann richtig zu schätzen, wenn man sich zum Vergleich die bisher erhältlichen, krummeligen Knistersoundtracks anhört (das klingt jetzt technisch sehr versiert, oder?). Die innovativen Soundeffekte und der pulsierende Score Max Steiners (inklusive 4-minütiger Ouvertüre!) kommen voll zur Geltung und bis auf ein paar dumpfe Stellen in den Dialogen kann man dieser Veröffentlichung ohne Zweifel Referenzqualität bescheinigen.
Untertitel:Untertitel stehen zur Verfügung in Englisch, Französisch und Spanisch.
Extras:Okay, bringen wir die große Enttäuschung inmitten dieses hervorragenden Sets an Bonusmaterial erst einmal hinter uns: Der Audiokommentar von Ray Sindbads siebente Reise Harryhausen und Ken Star Wars Ralston ist zwar angenehm geschwätzig doch von geringem Informationswert. Wer nach mehr als einer zweistündigen Huldigung der Talente Willis O’Briens verlangt, dem sei Harryhausens Kommentar zur ebenfalls bei Warner erschienenen Mighty Joe Young (1949)-DVD ans Herz gelegt.
Auf eine Trailergallerie folgt dann die 90-minütige Doku I’m Kong: The Exploits of Merian C. Cooper, die sich mit der Autobiographie des abenteuerlustigen Regisseurs beschäftigt. Neulinge im Kong-Universum werden erstaunt sein ob der zahlreichen Ausschnitte aus Coopers Expeditionsfilmen und der Erkenntnis, wie sehr im die Figur des Carl Denham gleicht.
Das Highlight dieser Veröffentlichung ist sicherlich die von Peter Jacksons Wingnut Films produzierte Dokumentation RKO Production 601: The Making of Kong, Eight Wonder of the World. In sieben Kapiteln beleuchtet das mehr als zweieinhalbstündige Werk mit Unterstützung von Filmwissenschaftlern, Fans und Filmprominenz jedes triviale und weniger triviale Detail zur Entstehung und Rezeption des Films. Hauptattraktion des Spektakels ist die Wiederbelebung der 1933 nach Testvorführungen aus dem Film entfernten Spider Pit Sequence, die Jacksons Weta-Team um Richard Taylor mit Hilfe klassischer Animationstechniken rekonstruiert. Eine detaillierte Beschreibung der Effektsequenz würde nur den Überraschungseffekt mindern, daher sei nur so viel gesagt: Die liebevolle Arbeit der Neuseeländer in diesem Segment hebt eine sowieso schon extrem detaillierte und unterhaltsame Dokumentation in den Olymp ihrer Gattung und darf sich mit The Cuttig Edge: The Magic of Movie Editing auf der im August letzten Jahres erschienenen Special Edition von Bullitt (1968) den Preis als bestes DVD-Feature des Jahres 2005 teilen.
_________________
Auf einer Skala von Hervorragend - Sehr gut - Gut - Okay - Mäßig - Schlecht
Film: Hervorragend
Bild: Hervorragend (1.33:1 Fullscreen)
Ton: Sehr gut (Englisch mono 1.0)
Extras: Hervorragend (AK von Ray Harryhausen und Ken Ralston, 2 Dokumentationen: RKO Production 601: The Making of Kong, Eight Wonder of the World, und I’m Kong: The Exploits of Merian C. Cooper, Trailergallerie)
Mittwoch, 29. November 2006
Dienstag, 16. Mai 2006
Ich traue meinen Augen kaum... Mr. Moto kommt!
Gerade einmal fünf Monate ist es her, dass ich zum Jahresausklang 2005 diese Zeilen schrieb:
Leider warte ich immer noch vergebens auf ein angemessenes Release der Mr. Moto-Reihe (1937-1939) mit Peter Lorre [...]
Und nun ist es soweit. Fox beglückt uns (oder zumindest unsere nordamerikanischen B-Movie-Liebhaber) am 1. August diesen Jahres endlich mit einem Set von vier Mr. Moto-Klassikern (Mr. Moto Takes a Chance, Mysterious Mr. Moto, Thank You Mr. Moto, Think Fast Mr. Moto). Zwar erwartet uns zwar kein umfangreiches Bonusmaterial und der empfohlene Verkaufspreis von $60 ist durchaus etwas hoch angesetzt, doch tröstet der Gedanke an ein Wiedersehen mit Peter Lorres politisch unkorrektem Schnüffler ganz locker darüber hinweg. Mr. Moto, Retter verregneter Sonntagnachmittage im öffentlich-rechtlichen Fernsehen der 80er, it's good to have you back.
Dienstag, 24. Januar 2006
Ein Meisterwerk! Ein Königreich für ein Meisterwerk!
Wenig Zeit und der Mangel an erwähnenswerten Neuigkeiten aus Tinseltown und Umgebung haben mal wieder für ein Wochenende ohne Updates auf dieser Seite geführt. Ja ja, Schande über mein Haupt! Mein geplanter Besuch von Woody Allens vielerorts hochgelobtem Film Match Point diese Woche fällt wohl auch ins Wasser, kann aber hoffentlich am Wochenende nachgeholt werden. Sowieso werde ich zunehmend mißtrauisch, wenn ich die Worte "Comeback" und "Woody Allen" in einem Atemzug höre. Cut the crap! Seit Crimes and Misdemeaors (1989) frohlocken Kritiker im Jahresrhytmus, wenn ein neuer Allen in die Kinos kommt. Die Veröffentlichungen von Deconstructing Harry (1997), Sweet and Lowdown (1999) und Melinda and Melinda im vergangenen Jahr sind wohl die auffälligsten Instanzen der "Wow, Woody hat uns endlich wieder einen modernen Klassiker wie Annie Hall (1977) oder Manhattan (1979) beschert!"-Manie. Jedes Mal gibt es einige hoffnungslose Optimisten, die den jeweils aktuellen Streifen in den Himmel loben und uns vom Standard-Hollywooddreck gepeinigten Menschlein versichern, dass der New Yorker Auteur doch noch nicht tot ist... nur um dann ein Jahr später den nächsten Allen als definitives Comeback zu feiern und das Vorjahreswerk runterzuputzen.
Fazit: Hört nicht auf die Kritiker, sondern aufs Bauchgefühl. Und glaubt nicht, es sei unmöglich, mal zur Abwechslung Allen, Renoir, einen schön-schmuddeligen Argento und ein beliebiges $100 Millionen-Spektakel als viergängiges Menü zu verköstigen. Erlaubt ist, was gefällt. Und selbst wenn Hors d'Oeuvres, Vorspeise und Hauptgericht zu wünschen übrig lassen, so kann man ja immer noch auf ein deliziöses Dessert hoffen.
Prost! *hic*
Freitag, 13. Januar 2006
[insert random headline here]
Na großartig! Das Wochenende steht bevor und ein Rückblick auf meinen kreativen Output der letzen Woche offenbart lediglich ein paar DVD-Empfehlungen und weitgehend sinnfreies Gebrabbel. Nun ja... vielleicht treibt mich die Langeweile mal am Sonntag an den Computer, um doch noch ein paar Zeilen hierzu und dazu loszuwerden.
Bis dahin ergötzt euch doch weiter an den Links zu eurer Rechten (pardon the pun!) und wundert euch mit mir über die Einfallslosigkeit einiger Filmrezensenten, die immer noch nicht ganzheitlich aus ihrem Winterschlaf erwacht zu sein scheinen und im Delirium schon mal Schund wie Dominion: Prequel to the Exorcist auf ihre Bestenliste des Jahres setzen. Ob das jetzt schlecht über den Kritiker spricht oder über die allgemeine Qualität der Filmproduktionen des letzten Jahres, darüber könnt ihr ja heute abend mal in eurem Freundeskreis bei Pizza und ALDI-Chardonnay diskutieren. Abgemacht?
Schönes Wochenende!
Bis dahin ergötzt euch doch weiter an den Links zu eurer Rechten (pardon the pun!) und wundert euch mit mir über die Einfallslosigkeit einiger Filmrezensenten, die immer noch nicht ganzheitlich aus ihrem Winterschlaf erwacht zu sein scheinen und im Delirium schon mal Schund wie Dominion: Prequel to the Exorcist auf ihre Bestenliste des Jahres setzen. Ob das jetzt schlecht über den Kritiker spricht oder über die allgemeine Qualität der Filmproduktionen des letzten Jahres, darüber könnt ihr ja heute abend mal in eurem Freundeskreis bei Pizza und ALDI-Chardonnay diskutieren. Abgemacht?
Schönes Wochenende!
Freitag, 6. Januar 2006
Best of 2005 - Die besten DVD-Veröffentlichungen des Jahres: Teil II
Danger: Diabolik (I/F 1968) [R1]
Und noch ein Bava: Dieses Jahr dürften Fans des Maestro des gepflegten Grusels im Freudentaumel hin- und herschunkeln. Nicht nur ist die Bava-Reihe von E-M-S qualitativ hochwertig produziert, sondern auch noch für Cinephile mit kleinem Geldbeutel erschwinglich. Eine weitere tolle Veröffentlichung ist die US-DVD von Danger: Diabolik, einem wahnwitzigen Ausflugs in das Reich der Fumetti (i.e. Comics). Dank tollem Bild, Ton, Ausstattung und nicht zuletzt aufgrund des Preises von nur ein paar Dollar ist Paramounts Veröffentlichung das Schnäppchen des letzten Jahres. Mein ausführliches Review verrät mehr.
The Wizard of Oz (USA 1939) [R1]
Als ich bereits dachte, Warner könne seinen 2004er Output an tollen Filmen in nicht minder toller Verpackung kaum noch toppen, da belehren sie mich eines besseren: Eine 4-Disc Deluxe Edition von Ben-Hur (1959), edel ausgestattete Sammlereditionen von The Wizard of Oz (1939) und King Kong (1933), tolle Noir-, Gangster-, Comedy-, Musical-Boxsets und dazu das komplette Schaffen Val Lewtons in einem schicken Schuber. Für Januar und Februar 2006 stehen bereits ein Nachschlag zum ersten Controversial Classics-Set und die langerwartete Sam Peckinpah-Box in den Startlöchern. Dass meine Wahl für die beste Veröffentlichung ausgerechnet auf das psychedelische Meisterwerk (IMHO) The Wizard of Oz gefallen ist, mag da Zufall sein. Alle zuvor genannten Warner-Titel sind absolut empfehlenswert und lassen das Allerbeste für 2006 erhoffen.
Oldboy (Südkorea 2003) [R2]
Aus mir nicht einleuchtenden Gründen streiten sich derzeit die Kritiker, welcher Teil von Chan-Wook Parks Rache-Trilogie nun der Beste sei. Dabei besitzen Sympathy for Mr Vengeance (2001), Oldboy und Sympathy for Lady Vengeance (2005) doch jeweils ganz eigene Qualitäten. Mr Vengeance ist ein leise dahinköchelndes Rachedrama voll brutaler Eruptionen, Oldboy ein lautes Spektakel bzw. Mindfuck ganz im Stile von David Finchers Fight Club (1999), und Lady Vengeance ein perfides Verwirrspiel, das die Erwartungshaltung der Zuschauer auf die Probe stellt. Den Briten von Tartan glückte die weltweit schönste DVD-Veröffentlichung von Parks internationalem Hit aus dem Jahre 2003. Das Bild ist klar, der DTS-Sound satt und informative (und erstaunlich witzige) Audiokommentare verraten so ziemlich alles, was man je über die Dreharbeiten zu erfahren hoffte. Die kurzen Dokus geben einen informativen Einblick in das Schaffen Parks und die südkoreanische Filmszene, wo Regisseure auch schon mal wie Rockstars gefeiert werden. Yeah!
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Mittwoch, 4. Januar 2006
Nach der Apokalypse
Seid gegrüßt, meine Freunde. Ich hoffe doch, der Rutsch ins neue Jahr verlief feuchtfröhlich und der nächste Morgen war recht unverkatert. Meine Feiertage waren geprägt von Umzugsstress und exzessivem Rotweinkonsum, was sich nicht immer so gut vertrug. Nun ja, der Kopfschmerz hat sich mittlerweile verflüchtigt und die Möbel sind an ihrem neuen Wohnort angekommen. Irgendwie sind in dem ganzem Trubel natürlich einige von mir geplante Artikel liegengeblieben, u.a. die Rezension von King Kong (1933) und der zweite Teil des Best DVD of 2005-Geschreibsels. Dies alles und mehr folgt dann im Verlauf dieser und nächster Woche.
Wer sich schon länger fragt, was denn die besten Silberlinge des letzten Jahres waren, dem seien die Most Impressive DVDs of 2005 aus der Feder Glenn Ericksons ans Herz gelegt. Was die besten Kinofilme der vergangenen 12 Monate betrifft, so kann ich leider auf keinen Kritiker meines Vertrauens verweisen. Zu durchwachsen und beliebig mutet vieles an, was die meisten auf ihren Top10-Listen haben; so z.B. Crash, der es trotz Holzhammerpolemik und zerfahrener Erzählstruktur mittels guter Absichten (Ja ja, Rassismus IST übel!) vielerorts auf Platz Numero Uno geschafft hat. Meine Stimme für den besten Kinofilm 2005 teilen sich David Cronenbergs A History of Violence und Paolo Sorrentinos melancholische Noir-Hommage Le Conseguenze dell'amore.
Macht daraus, was ihr wollt. Bis in Kürze!
Wer sich schon länger fragt, was denn die besten Silberlinge des letzten Jahres waren, dem seien die Most Impressive DVDs of 2005 aus der Feder Glenn Ericksons ans Herz gelegt. Was die besten Kinofilme der vergangenen 12 Monate betrifft, so kann ich leider auf keinen Kritiker meines Vertrauens verweisen. Zu durchwachsen und beliebig mutet vieles an, was die meisten auf ihren Top10-Listen haben; so z.B. Crash, der es trotz Holzhammerpolemik und zerfahrener Erzählstruktur mittels guter Absichten (Ja ja, Rassismus IST übel!) vielerorts auf Platz Numero Uno geschafft hat. Meine Stimme für den besten Kinofilm 2005 teilen sich David Cronenbergs A History of Violence und Paolo Sorrentinos melancholische Noir-Hommage Le Conseguenze dell'amore.
Macht daraus, was ihr wollt. Bis in Kürze!
Sonntag, 25. Dezember 2005
Donnerstag, 22. Dezember 2005
Best of 2005 - Die besten DVD-Veröffentlichungen des Jahres: Teil I
Da glaubte ich bereits Ende 2004, dass so ziemlich jeder halbwegs populäre Titel mittlerweile auf der allseits beliebten Silberscheibe veröffentlicht worden wäre, und wurde dieses Jahr doch wieder mal überrascht von einigen Kuriositäten und Klassikern, die plötzlich erstmals oder in neuem Gewand ihren Weg ins digitale Heimkino-Zeitalter fanden.
Leider warte ich immer noch vergebens auf ein angemessenes Release der Mr. Moto-Reihe (1937-1939) mit Peter Lorre. Ein finaler Director's Cut von Blade Runner (1982) schlummert wohl weiterhin im Keller Ridley Scotts, bis die rechtliche Lage sich geklärt hat. Der 3-stündige Schnitt von Kill Bill (2003), eine Neuauflage von Dune (1984) und die zweite Staffel Twin Peaks stehen uns wohl Ende nächsten Jahres ins Haus. Und Warner erfüllt bereits im Januar einen meiner größten Wünsche mit einer Special Edition-Neuauflage von Peckinpahs Meisterwerk The Wild Bunch (1968). Der europäische Film der 60er und 70er ist inzwischen ordentlich auf DVD vertreten, auch wenn man fast immer auf Importe zurückgreifen müssen. Hoffen wir mal, dass E-M-S' Bava-Reihe sich (verdientermaßen) gut verkauft und weitere Werke des Regisseurs bald auch im deutschen Handel zu finden sind.
The Bird with a Crystal Plumage (I 1970) [R1]
Dario Argentos Debüt ist als solches nur schwer zu erkennen. Geradezu meisterhaft souverän erzählt er eine klassische giallo-Story um einen psychopathischen Mörder und dessen Verfolger in Anlehnung an Antonionis Blow-Up (1966) und Bavas Blutige Seide (1964). Das Ergebnis ist ein gleichermaßen spannender wie auch amüsanter Thriller, der Dank gut aufgelegter Darsteller wie Tony Musante, Suzy Kendall und Mario Adorf als Katzenliebhaber (ugh!) und innovativer Kameratricks verdientermaßen Kultstatus und auch kritische Wertschätzung genießt. Blue Undergrounds Veröffentlichung ist ein Traum: Tolles Bild, Audiooptionen in Hülle und Fülle (inkl. Originalmix und englischem DTS6.1) und delikates Bonusmaterial wie z.B. ein Audiokommentar mit Argento-Spezi Alan Jones und Plappermaul Kim Newman und diverse Interviews mit Vittorio Storaro, Ennio Morricone, Argento höchstpersönlich und einer griesgrämigen Eva Renzi ("Sei ruined mai cariäar!"). Friede ihrer Asche... und ein dickes Lob and Blue Underground.
Die Stunde wenn Dracula kommt (I 1960) [R2]
Da gelingt es E-M-S tatsächlich, mit ihrer Bava-Reihe sämtliche internationalen Mitbewerber in Sachen Qualität auszustechen. Der Schwarzweiß-Klassiker aus den Händen des italienischen Meisters sah noch nie so gut aus und wurde wirklich liebevoll fürs DVD-Format aufbereitet. Gothischer Horror in schaurigen Burgen, die gruselig sexy Barbara Steele und Bavas einzigarte Poesie in Sachen Kinematographie und Farbdramaturgie sind Elemente, die diesen Film so zeitlos erscheinen lassen (wobei nur der dümmliche deutsche Titel von La maschera del demonio noch störend wirkt). Die Jungs von E-M-S vereinen mit dieser Veröffentlichung das Beste beider Welten: ein neues, exzellentes Remaster des Films mit allen wichtigen Sprachfassungen (italienisch, englisch, deutsch) und alle Extras der nordamerikanischen (und audiovisuell üblen) VCI-DVD. Neben einem informativen Audiokommentar von Tim Lucas gibt's Trailer, internationale Vorspänne und sogar ein beiliegendes Comicheft. Über dessen Qualität kann man streiten, nicht aber über den Preis. Für rund €13 ist dies eines der Schnäppchen des Jahres!
Jules et Jim (F 1962) [R1]
Endlich! Endlich! Nach jahrelangen Gerüchten und mehrmaligem Verschieben des Veröffentlichungstermins liegt sie nun vor uns, die Criterion-Ausgabe des Nouvelle Vague-Meisterwerks Jules et Jim. Francois Truffauts Film erzählt von einer tragisch verlaufenden Dreiecksbeziehung zwischem den Freunden Jim (Oskar Werner), Jules (Henri Serre) und der schönen Catherine (Jeanne Moreau) im Frankreich der Jahrhundertwende. Leichtfüßig zwischen Ironie und Tragödie tänzelnd nimmt uns der Regisseur mit auf eine Reise durch intellektuelle Zirkel und emotionale Abgründe. In wunderschönen Scope-Bildern und von einem der besten Scores aller Zeiten (Komponist: Georges Delerue) begleitet ist dies eines der wenigen filmischen Werke, welches die literarische Vorlage von Henri-Pierre Roché nicht nur schon während der Eröffnungsmontage vergessen lässt, sondern sie gar übertrifft (ähem... meine Meinung). Die Criterion-Disc bietet ein unschlagbar brillantes Bild und einen glasklaren Sound. Die Extras erzählen uns mehr über die tatsächliche Geschichte hinter Rochés Roman, es gibt Interviews mit Mitarbeitern sowie Kritikern und einen hervorragen Audiokommentar mit der bezaubernden und schlagfertigen Jeanne Moreau. Ein gewohnt tolles Booklet und geschmackvolles Cover-Artwork sind bei Criterion ja bereits Standard, sollen hier aber dennoch nochmal lobend erwähnt werden.
Teil 2 der "Best of 2005"-DVDs in Kürze...
Leider warte ich immer noch vergebens auf ein angemessenes Release der Mr. Moto-Reihe (1937-1939) mit Peter Lorre. Ein finaler Director's Cut von Blade Runner (1982) schlummert wohl weiterhin im Keller Ridley Scotts, bis die rechtliche Lage sich geklärt hat. Der 3-stündige Schnitt von Kill Bill (2003), eine Neuauflage von Dune (1984) und die zweite Staffel Twin Peaks stehen uns wohl Ende nächsten Jahres ins Haus. Und Warner erfüllt bereits im Januar einen meiner größten Wünsche mit einer Special Edition-Neuauflage von Peckinpahs Meisterwerk The Wild Bunch (1968). Der europäische Film der 60er und 70er ist inzwischen ordentlich auf DVD vertreten, auch wenn man fast immer auf Importe zurückgreifen müssen. Hoffen wir mal, dass E-M-S' Bava-Reihe sich (verdientermaßen) gut verkauft und weitere Werke des Regisseurs bald auch im deutschen Handel zu finden sind.
The Bird with a Crystal Plumage (I 1970) [R1]
Dario Argentos Debüt ist als solches nur schwer zu erkennen. Geradezu meisterhaft souverän erzählt er eine klassische giallo-Story um einen psychopathischen Mörder und dessen Verfolger in Anlehnung an Antonionis Blow-Up (1966) und Bavas Blutige Seide (1964). Das Ergebnis ist ein gleichermaßen spannender wie auch amüsanter Thriller, der Dank gut aufgelegter Darsteller wie Tony Musante, Suzy Kendall und Mario Adorf als Katzenliebhaber (ugh!) und innovativer Kameratricks verdientermaßen Kultstatus und auch kritische Wertschätzung genießt. Blue Undergrounds Veröffentlichung ist ein Traum: Tolles Bild, Audiooptionen in Hülle und Fülle (inkl. Originalmix und englischem DTS6.1) und delikates Bonusmaterial wie z.B. ein Audiokommentar mit Argento-Spezi Alan Jones und Plappermaul Kim Newman und diverse Interviews mit Vittorio Storaro, Ennio Morricone, Argento höchstpersönlich und einer griesgrämigen Eva Renzi ("Sei ruined mai cariäar!"). Friede ihrer Asche... und ein dickes Lob and Blue Underground.
Die Stunde wenn Dracula kommt (I 1960) [R2]
Da gelingt es E-M-S tatsächlich, mit ihrer Bava-Reihe sämtliche internationalen Mitbewerber in Sachen Qualität auszustechen. Der Schwarzweiß-Klassiker aus den Händen des italienischen Meisters sah noch nie so gut aus und wurde wirklich liebevoll fürs DVD-Format aufbereitet. Gothischer Horror in schaurigen Burgen, die gruselig sexy Barbara Steele und Bavas einzigarte Poesie in Sachen Kinematographie und Farbdramaturgie sind Elemente, die diesen Film so zeitlos erscheinen lassen (wobei nur der dümmliche deutsche Titel von La maschera del demonio noch störend wirkt). Die Jungs von E-M-S vereinen mit dieser Veröffentlichung das Beste beider Welten: ein neues, exzellentes Remaster des Films mit allen wichtigen Sprachfassungen (italienisch, englisch, deutsch) und alle Extras der nordamerikanischen (und audiovisuell üblen) VCI-DVD. Neben einem informativen Audiokommentar von Tim Lucas gibt's Trailer, internationale Vorspänne und sogar ein beiliegendes Comicheft. Über dessen Qualität kann man streiten, nicht aber über den Preis. Für rund €13 ist dies eines der Schnäppchen des Jahres!
Jules et Jim (F 1962) [R1]
Endlich! Endlich! Nach jahrelangen Gerüchten und mehrmaligem Verschieben des Veröffentlichungstermins liegt sie nun vor uns, die Criterion-Ausgabe des Nouvelle Vague-Meisterwerks Jules et Jim. Francois Truffauts Film erzählt von einer tragisch verlaufenden Dreiecksbeziehung zwischem den Freunden Jim (Oskar Werner), Jules (Henri Serre) und der schönen Catherine (Jeanne Moreau) im Frankreich der Jahrhundertwende. Leichtfüßig zwischen Ironie und Tragödie tänzelnd nimmt uns der Regisseur mit auf eine Reise durch intellektuelle Zirkel und emotionale Abgründe. In wunderschönen Scope-Bildern und von einem der besten Scores aller Zeiten (Komponist: Georges Delerue) begleitet ist dies eines der wenigen filmischen Werke, welches die literarische Vorlage von Henri-Pierre Roché nicht nur schon während der Eröffnungsmontage vergessen lässt, sondern sie gar übertrifft (ähem... meine Meinung). Die Criterion-Disc bietet ein unschlagbar brillantes Bild und einen glasklaren Sound. Die Extras erzählen uns mehr über die tatsächliche Geschichte hinter Rochés Roman, es gibt Interviews mit Mitarbeitern sowie Kritikern und einen hervorragen Audiokommentar mit der bezaubernden und schlagfertigen Jeanne Moreau. Ein gewohnt tolles Booklet und geschmackvolles Cover-Artwork sind bei Criterion ja bereits Standard, sollen hier aber dennoch nochmal lobend erwähnt werden.
Teil 2 der "Best of 2005"-DVDs in Kürze...
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