Knapp zwei Stunden sprechen die Herren Gramsch und Lohmeier über das Serien-Phänomen Twin Peaks und den darauf folgenden Kinofilm - und haben danach immer noch das Gefühl, nur an der Oberfläche des TV-Universums gekratzt zu haben. Was macht die Charaktere und ihre Welt so besonders? An welchen Punkten scheitern David Lynch und Mark Frost? Ist das Prequel Fire Walk With Me (1992) ein adäquater Trost für die Absetzung der Serie oder überflüssig wie ein Kropf? Und was können wir von der Fortsetzung, die uns im Jahre 2016 bevorsteht, erwarten? Fragen, Fragen, Fragen--- Dum... du-dum!
Lob, Kritik, Filmwünsche und alles, was ihr schon immer loswerden wollte, bitte an patrick@bahnhofskino.com.
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Ich bin reichlich spät dran mit meinem Kommentar, habe über Second Unit von euch erfahren und habe eine spezielle Sicht auf Twin Peaks: Ich habe damals mit 12,13 Twin Peaks nicht gucken dürfen, habe mir aber 1-2 Jahre später "Das Tagebuch der Laura Palmer" von meiner Schwester geliehen und es innerhalb eines Jahres dreimal gelesen. Dann lief irgendwann Fire walk with me im Fernsehen, den hab ich mit dem guten alten Videorecorder aufgezeichnet und auch 2-3x geguckt. Der Film enthält übrigens Szenen, die auch im Buch vorkommen. Ich hatte also schon dieses düstere Bild von Twin Peaks und den Niedergang von Laura Palmer erlebt, bevor ich dann, als die DVD erschien, ein paar Jahre später die Serie sah. Und so sehr ich die Serie auch mag: Den bleibenderen Eindruck hat bei mir der Film hinterlassen.
AntwortenLöschenBestes
Leon
Danke für deine Eindrücke. Wir freuen uns über jeden Kommentar - egal mit wie viel 'Verspätung' ;)
LöschenVielen Dank für diese schöne Folge.
AntwortenLöschenIch kann Patricks Reaktion auf "Fire Walk With me" gut verstehen und erinnere mich noch gut, wie ich damals völlig verstört im Kino saß. Und bin dann doch im Lauf der Jahre ganz bei Daniel gelandet.
Für mich steht der Film in einer Reihe mit Eraserhead und The Elephant Man - das sind Filme, die sich mit kompromissloser Loyalität an die Seite eines deformierten Helden stellen, hier nun eben einer Heldin.
Der Film nimmt die Figur so tiefernst und ist sich seiner Loyalität so gewiss, dass er Laura nicht als hilfloses Opfer inszenieren muss, sondern sich traut, sie in ihrer ganzen Kaputtheit zu zeigen, inklusive selbstzerstörerischem Verhalten (etwa die Szene im kanadischen Club).
Das ist mit Sicherheit nicht schön oder angenehm anzuschauen, aber ich teile Daniels Ansicht, dass der von Lynch gewählte Ansatz letztlich der Richtige ist, um den in der Serie nur indirekt angesprochenen Monstrositäten, dem jahrelangen Missbrauch, ästhetisch gerecht zu werden.
Der Film enthält viele Szenen, die mich nachhaltig ergriffen oder erschüttert haben. Um nur ein paar zu nennen: David Bowies Auftritt; Laura und Leland im Auto, wenn sie vom Einarmigen attackiert werden; die Sequenz im kanadischen Club.
Wem es gelingt, sich auf den Film einzulassen, der nimmt an einer Trauerfeier für Laura Palmer teil. Etwas, das diese geschundene Figur mehr als verdient hat.
Danke für deine Gedanken. Knapp zwei Jahre nach unserem Podcast fühle ich mich fast wieder bereit dazu, den Film noch einmal zu sehen.
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